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Celestini will Adjetey schützen: «Ich glaube, das ist alles zu viel für Jonas!»

22.10.2024 05:57 - update 25.03.2025 14:47
Florian Vögeli

Florian Vögeli

Jonas Adjetey hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Ging es vielleicht zu schnell für den jungen Innenverteidiger des FCB? Sein Trainer will ihn nun schützen und sagt öffentlich, es sei momentan zu viel für den 20-Jährigen.

Vor acht Monaten spielte Jonas Adjetey noch für die U21 des FCB in der Promotion League. Am 30. März dieses Jahres war er gegen den FC Bulle zum letzten Mal für die zweite Mannschaft im Einsatz. Jetzt heissen seine Gegner St. Gallen, YB oder Luzern.

Einziger Ghana-Spieler in der Economy Class

Durch seine guten Leistungen machte er auch die Nationalmannschaft Ghanas auf sich aufmerksam und erhielt im Spätsommer erstmals ein Aufgebot seines Heimatlandes. Im Herbst folgte das zweite Aufgebot. Im zweiten Spiel der Afrika-Cup-Qualifikation gegen den Sudan wurde er in der 73. Minute eingewechselt. Am 0:2-Rückstand konnte Adjetey aber nichts mehr ändern.

Trotz der kurzen Einsatzzeit waren es keine erholsamen Länderspiel-Wochen für den erst 20-Jährigen. Auf der einen Seite die intensiven Trainings zwischen den Spielen. Auf der anderen Seite die vielen Reisestrapazen. Wie FCB-Trainer Fabio Celestini nach dem Spiel gegen St. Gallen verriet, hätte man ihm diese Reisen etwas angenehmer gestalten können. «Er war der einzige Spieler aus Ghana, der in der Economy Class reisen musste», sagte der Cheftrainer und machte keinen Hehl daraus, dass er das nicht nachvollziehen kann.

Und er kam erst am Freitag, also zwei Tage vor dem St. Gallen-Spiel, nach Basel zurück. «Ich glaube, das ist alles ein bisschen zu viel für Jonas. Vor ein paar Monaten hat er noch in der Promotion League gespielt. Jetzt ist er Stammspieler bei Basel und Nationalspieler. Das ist nicht einfach für ihn», so Celestini weiter.

Hat der FCB ein Innenverteidiger-Problem?

Man müsse nun das Gespräch mit dem Spieler suchen. Celestini habe ihm bereits mitgeteilt, dass nach dem Spiel in St. Gallen entschieden werde, wie es weitergehe. «Es ist kein guter Zeitpunkt für Jonas, so viel zu machen. Super League, Schweizer Cup und Nationalmannschaft. Dazu kommen die vielen Reisen. Ich glaube, das ist zu viel für ihn.»

Und das habe man ihm im Spiel gegen St. Gallen auch sehen können. So urteilte zumindest Experte Adrian Knup in der Telebasel-Sendung FCB Total am Montag: «Er wurde vor acht Monaten ins kalte Wasser geworfen und hat eine wahnsinnige Entwicklung hinter sich. Er hat sofort funktioniert. Jetzt kommt er in eine Phase, wo er das Ganze auch ein bisschen hinterfragt.» Das merke man auch an seinem Spiel, so Knup weiter: «Jetzt macht er mal einen Fehler zu viel, den er am Anfang noch nicht gemacht hat. Jetzt kommt eine wichtige Phase für ihn. Wenn Fabio Celestini ihm die eine oder andere Pause geben kann, würde das sicher nicht schaden.»

Da aber mit Arnau Comas und Finn van Bremen bereits zwei Innenverteidiger verletzt ausfallen, ist Celestini auf Adjetey angewiesen. Doch auch dieser musste gegen St. Gallen bereits in der 49. Minute angeschlagen ausgewechselt werden. Für ihn kam Nicolas Vouilloz ins Spiel. Er wird wohl Adjetey am Samstag gegen Winterthur von Beginn an ersetzen. Denn der Club vermeldete am Montag: «Die heutigen Untersuchungen haben eine erneute, kleine Stressfraktur im Bereich des linken Fusses ergeben, der 20-jährige Innenverteidiger wird voraussichtlich ein paar Wochen ausfallen.» Damit verschärft sich die Personalsituation auf der Innenverteidiger-Position.

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Kommentare

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22.10.2024 11:33

Sonnenliebe

Bin gleicher Meinung wie Celestini, Jonas isch schützenswert, ein guter Spieler!

5 1
22.10.2024 08:35

Sonnenliebe

Das ist sehr sinnvoll, dass Celestini ihn schützen will, er ist jung und hat seinen Weg noch vor sich, ein guter und schützenswerter Spieler.

5 2
22.10.2024 11:38

Sonnenliebe

Daumen runter? Sie wissen es wohl besser als Herr Celestini? Sehr lustig.

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