Christoph Hochuli: «Ein Kind soll mit einer Mutter und einem Vater aufwachsen»
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Christoph Hochuli: «Ein Kind soll mit einer Mutter und einem Vater aufwachsen»

23.09.2024 06:02 - update 23.09.2024 16:58

Baseljetzt

In Basel stehen Wahlen an: 870 Kandidierende bewerben sich um 100 Sitze im Grossen Rat. Um dir die Orientierung zu erleichtern, stellen wir in unserer Serie jeweils einen Kandidaten der grossen Parteien vor.

Wenn du in Basel wahlberechtigt bist, hast du die Qual der Wahl. In unserer Serie zum Grossen Rat hat uns jede grosse Basler Partei einen Kandidaten oder eine Kandidatin vorgestellt. Die Parteien durften selbst entscheiden, wen sie ins Rampenlicht stellen möchten. Die Evangelische Volkspartei hat Christoph Hochuli ausgewählt.

Seit 2021 sitzt Christoph Hochuli für die EVP im Grossen Rat. Hochuli ist beruflich Polizist, verheiratet und Vater von zwei Kindern. In seiner Freizeit fährt er gerne Kajak auf dem Rhein, besonders in der Gegend um die Johanniterbrücke.

«Kajakfahren ist ein toller Sport», sagt er. «Ich liebe das Element Wasser, und hier auf dem Rhein kann man gemütlich durch die Stadt fahren.» Doch seine Kajaktouren sind inzwischen seltener geworden. «Jetzt fahre ich nur noch unregelmässig. Einmal im Jahr gehe ich für vier Tage ins Bündnerland, um Wildwasser zu fahren. Das macht viel Spass», erzählt er. Für ihn ist das Kajakfahren ein idealer Ausgleich zum Berufsalltag: «Es braucht Kraft und Konzentration und ist eine gute Abwechslung zur Arbeit.»

Vom Papeteristen zum Polizisten

Hochuli absolvierte ursprünglich eine Ausbildung zum Papeteristen, träumte aber schon als Kind davon, Polizist zu werden. Mit Mitte zwanzig begann er eine Tätigkeit als Grenzwächter, und mit 33 Jahren erfüllte er sich schliesslich den Traum, Polizist zu werden. «Es ist ein spannender und abwechslungsreicher Beruf. Die Kriminalitätsbekämpfung ist wichtig für die Gesellschaft, und es ist erfüllend, Menschen helfen zu können», so Hochuli.

Dennoch spürt er auch die Herausforderungen des Polizeidienstes. «Der Personalmangel ist ein grosses Thema, denn dadurch verteilt sich die Arbeit auf weniger Mitarbeitende. Der Arbeitsdruck ist gestiegen, das merkt man deutlich.»

Zwischen Sachlichkeit und konservativen Ansichten in der Familienpolitik

In seiner politischen Arbeit vertritt Hochuli die Linie der EVP, die sich in der Mitte des politischen Spektrums positioniert. Er betont, dass er sich nicht von ideologischen Extremen leiten lässt: «Wir bewegen uns zwischen den Blöcken von links und rechts und besprechen jedes Thema sachlich.»

In den vergangenen Jahren hat er sich in verschiedenen Bereichen engagiert. So forderte er die Basler Regierung in einem Vorstoss auf, ein Ausstiegsprogramm für Prostituierte zu entwickeln und setzte sich für bessere Velowege in der Stadt ein. Auch ein von ihm eingebrachter Vorstoss für einen dreiwöchigen vorgeburtlichen Mutterschutz wurde vom Regierungsrat gutgeheissen und umgesetzt.

Hochuli hat jedoch auch konservative Ansichten, insbesondere in der Familienpolitik. Er spricht sich gegen Leihmutterschaft und Samenspenden für homosexuelle Paare aus. «Ich bin der Meinung, dass ein Kind das Recht hat, mit einem Vater und einer Mutter aufzuwachsen», sagt er.

Wohnschutz als zentrales Anliegen

Ein zentrales Thema für die Zukunft Basels sieht Hochuli im Bereich des Wohnschutzes. «Dieser ist sehr wichtig, darf aber nicht so weit gehen, dass notwendige Sanierungen, insbesondere energetische, nicht mehr durchgeführt werden», betont er.

Die EVP, die derzeit drei Sitze im Grossen Rat hält, hofft, bei den kommenden Wahlen zusätzliche Mandate zu gewinnen. Ihre Schwerpunkte in der Sozialpolitik sind die Verbesserung der Ergänzungsleistungen für Menschen in Heimen sowie mehr staatliche Unterstützung bei Mietkosten. Im Bereich Bildung setzt sich die Partei für einen zukunftsorientierten Umgang mit künstlicher Intelligenz in Schulen ein. Verkehrspolitisch fordert die EVP eine Stärkung des Langsamverkehrs, ohne die verschiedenen Verkehrsteilnehmer gegeneinander auszuspielen.

Parteiname könnte potenzielle Wähler abschrecken

Trotz dieser mehrheitsfähigen Positionen spielt die EVP im politischen Alltag Basels nur eine geringe Rolle. «Eine Auswertung von Smartvote hat gezeigt, dass viele Menschen in den Umfragen bei uns landen, uns dann aber nicht wählen», bedauert Hochuli. Ein Grund könnte seiner Meinung nach der Parteiname sein, der potenzielle Wähler abschreckt.

Im Grossen Rat bildet die EVP gemeinsam mit der Mitte-Partei eine Fraktion. Hochuli sieht diese Zusammenarbeit als partnerschaftlich: «Wir sind ein gutes Team, profitieren voneinander und haben einen regen Austausch.»

Für die anstehenden Wahlen tritt die EVP Basel-Stadt mit 43 Kandidierenden an.

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Kommentare

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25.09.2024 04:23

Mile

EVP ist nicht wählbar

1 2
23.09.2024 07:38

MatthiasCH

Religion gehört nicht in Parteinamen

11 5
23.09.2024 12:55

Sonnenliebe

Das teile ich nicht!

3 0
23.09.2024 11:58

Meda

eine rot/grüne gender Ideologie ist auch eine Religion 😉 und Bitte vergessen wir nicht, dass unsere schöne Schweiz auf dem Fundament des christlichen Glaubens aufgebaut ist

3 5

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