500-Millionen-Peptidfabrik: Corden Pharma investiert in Standort Muttenz
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Forschung
Baselland

500-Millionen-Peptidfabrik: Corden Pharma investiert in Standort Muttenz

05.03.2025 09:25 - update 05.03.2025 15:37
Stefan Zischler

Stefan Zischler

Der Basler Pharmakonzern Corden Pharma plant in der Schweizerhalle eine neue Peptid-Produktionsstätte. Damit sollen 300 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Auf dem Getec-Areal in Muttenz soll das neue Produktionsgebäude zu stehen kommen. Die Peptid-Anlage soll 2028 in Betrieb genommen werden.

Die Lage bei der Schweizerhalle sei super logistisch und industriell integriert und vernetzt, erzählt der Geschäftsführer Michael Quirmbach. Zudem sei das Areal bereits mit grossen Versorgungseinrichtungen für den Bedarf der chemischen Industrie ausgestattet. Die Nähe zu Basel und seinem starken Life-Science-Bereich sei auch ein ausschlaggebender Punkt gewesen. Man könne auf einer breiten und sehr gut ausgebildeten «Talentpool» zurückgreifen, erzählt der Firmenchef.

Derzeit zählt Corden Pharma 3000 Mitarbeitende weltweit, die in elf Produktionsstandorte und einem Forschungszentrum arbeiten. In der Schweiz produziert das Pharma-Unternehmen bereits in Liestal, Ettingen und in Fribourg. Mit den 300 neuen Arbeitsplätzen würde die Firma 900 Stellen in der Schweiz zählen. Mit den bereits heute 200 Beschäftigten in Liestal würde das Pharma-Unternehmen dann zu den grösseren privaten Arbeitgebern des Kantons Basel-Landschaft zählen.

Die neue Anlage soll speziell für die Produktion von Peptiden ausgerichtet sein. Peptide sind notwendiger Bestandteil für die Herstellung von Diabetes-Medikamente und Abnehmspritzen wie Ozempic. Diese sind grad sehr begehrt, weshalb Corden Pharma stärker in die Entwicklung von Peptiden investiert.

In den anderen Baselbieter Standorte werde vor allem Arzneimittel und Tabletten produziert. Mit dem neuen Standort kann das Unternehmen ihre Produktionslinie in der Schweiz erweitern.

Trotz hoher Investitionssumme wenig Risiko

Zusammen mit dem Ausbau einer Peptid-Anlage in Colorado, USA investiert Corden Pharma in den nächsten drei Jahren über eine Milliarde Euro in die Peptidentwicklung.

Ob so eine grosse Investition ein grosses Risiko mit sich bringe, relativierte der CEO Michael Quirmbach. Die Nachfrage bei den Kunden sei gross und man habe im Vorfeld schon einige Verträge abwickeln können. So bestehe wenig Sorgen bezüglich möglicher Abnehmer.

«Ausgezeichnet» für den Standort Basel-Landschaft

Beim Kanton ist eine Investitionssumme von 500 Millionen Franken natürlich gern gesehen. Vor allem bei der finanziellen Schieflage, in dem sich der Kanton Basel-Landschaft zurzeit befindet. Das unterschreibt auch der Leiter der Standortförderung Basel-Land Thomas Kübler.

Zusammen mit Corden Pharma wurden im letzten Jahr viele Gespräche geführt und verschiedene Standorte geprüft. Schlussendlich fiel der Entscheid auf Muttenz und dem Getec-Areal. Es mussten im Vorfeld auch viele Bewilligungen eingeholt und überprüft werden, von Arbeitsbewilligungen, Geschäftsbewilligungen oder der Baubewilligung, die momentan noch in Bearbeitung ist. Die Kommunikation zwischen dem Unternehmen, dem Parkbetreibern Getec sowie den kantonalen Stellen habe sehr gut funktioniert, erzählt Kübler.

Der Leiter der Standortförderung hofft, dass diese grosse Investition als Signal fungieren kann und damit zukünftig vielleicht mehr Unternehmen in die Region investieren wollen. 

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Kommentare

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05.03.2025 16:49

pserratore

👍

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05.03.2025 15:20

Sonnenliebe

Das ist gut für die Region Basel als Wirtschaftsstandort.

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