Das grosse Geld ruft: Welche Topstars neu in Saudi-Arabien Fussball kicken
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Das grosse Geld ruft: Welche Topstars neu in Saudi-Arabien Fussball kicken

09.09.2023 15:29 - update 09.09.2023 18:01

Lars Franzelli

Zahlreiche Fussballspieler verdienen ihr Geld neu in Saudi-Arabien. Weil man sich diesen Sommer schnell einmal im Transferdschungel verliert, helfen wir dir dabei, den Durchblick zu behalten.

Saudi-Arabien wirbelt die Fussballwelt durch. Wie zuvor bereits im Golf, investiert der saudische Staatsfonds, der die Mehrheit von diversen Klubs besitzt, Milliarden. Für die Top-Stars werden nicht nur hohe Transferangebote gemacht, ihnen winken auch schwindelerregende Gehälter. So erhält der Königstransfer Neymar laut der «Gazzetta dello Sport» pro Saison rund 80 Millionen Euro. Unter dem Strich könnte der Brasilianer mit weiteren Werbeeinnahmen in den nächsten zwei Jahren 320 Millionen Euro verdienen.

Die Gründe für den Kaufrausch sind vielseitig. Kritiker sagen, das Land versuche sich durch diese Einkäufe durch sogenanntes «Sportswashing» von Menschenrechtsverletzungen im Land reinzuwaschen. Zudem ist der Sport wichtig für den Machterhalt im Innern, sowie in der Aussenpolitik. Auch eine Diversifizierung der Wirtschaft, welche stark auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, wird als Argument genannt.

Die Altstars

Vor dem Karriereende noch einmal richtig viel Kohle verdienen. Das dürfte der Plan von Altstars wie Karim Benzema (35) und Neymar (31) gewesen sein – auch wenn sie es wohl nie so sagen würden. Bereits im Winter hatte Cristiano Ronaldo den Weg nach Saudi-Arabien gefunden. Zahlreiche Altstars sind ihm diesen Sommer gefolgt.

Die Trainer

Nicht nur namhafte Spieler, auch namhafte Trainer haben den Wechsel nach Saudi-Arabien getätigt. Einer davon ist Steven Gerrard, der ehemalige Kapitän von Liverpool. Er hat die Mannschaft von Al-Ettifaq übernommen. Seine Grussbotschaft auf arabisch mit breitem Scouse-Akzent sorgte im Netz für Belustigung.

Auch Nuno Espirito Santo (Al Ittihad), der ehemalige Trainer der Tottenham Hotspurs, Jorge Jesus (Al Hilal) und Slaven Bilic (Al-Fateh) stehen an der Seitenlinie.

Diejenigen im besten Fussballeralter

Dass Altstars sich gerne noch den Karriereherbst in einem Golfstaat vergolden, ist nichts Neues und wurde erwartet. Dass aber auch zahlreiche Spieler im besten Fussballeralter, sowie junge Talente den Wechsel vollziehen, überraschte viele.

Zu ihnen gehörten etwa Ruben Neves (26), Allan Saint-Maximin (26), Seko Fofana (28), Sergej Milinkovic-Savic (28), Otávio (28), Aymeric Laporte (29), Aleksandr Mitrovic (29) und Fabinho (29). Auch das portugiesische Talent Jota (24) ist nach zwei beeindruckenden Spielzeiten bei Celtic zu Al-Ittihad gewechselt.

Die Kontroverse

Der kontroverseste Transfer war wohl jener von Jordan Henderson zu Al Ettifaq, wo er mit seinem ehemaligen Mitspieler Steven Gerrard wiedervereint wurde. Hendersons Wechsel ist besonders umstritten, weil er sich für die LGBT-Gemeinschaft im Fussball stark gemacht hat. Er trug während Englands Einzug ins Finale der EM 2020 Regenbogenschnürsenkel und sprach sich wiederholt für mehr Inklusivität im Fussball aus.

In Saudi-Arabien ist Homosexualität jedoch illegal und wird mit der Todesstrafe geahndet. Mehrere Gruppen für LGBT-Fans in England waren über den Wechsel enttäuscht und warfen ihm Heuchelei vor. Jordan Henderson verteidigte seinen Wechsel. Er betonte, dass er zwar einen guten Vertrag bei Al Ettifaq hat, sein Wechsel zum Verein aber aus sportlichen Gründen erfolgte. Er habe immer nur helfen wollen.

Das Talent

Hohe Wellen schlug auch der Transfer von Gabri Veiga (21) von Celta Vigo zu Al-Ahli. Veiga gilt als eines der grössten europäischen Talente und zog in diesem Sommer das Interesse der Premier-League-Riesen Chelsea und Liverpool sowie des amtierenden Serie-A-Meisters Napoli auf sich.

Laut Medienberichten stand Veiga kurz vor einem Wechsel nach Neapel bevor er eine Kehrtwende vollzog und bei Al-Ahli unterschrieb. Madrids Mittelfeldspieler Toni Kroos bezeichnete den Transfer auf Instagram als «peinlich».

Die Ablehner

Trotz millionenschweren Angeboten wechselten unter anderem Lionel Messi und Sergio Ramos nicht in den Golfstaat. Messi entschied sich für einen Transfer zu Inter Miami in der MLS, Sergio Ramos spielt wieder bei seinem Jugendklub Sevilla. Auch Nati-Coach Murat Yakin soll laut dem Blick ein Angebot ausgeschlagen haben. Mohammed Salah und Kylian Mbappé wurden lange von Klubs aus Saudi-Arabien umworben. Die Transfers kamen nicht zustande.

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Kommentare

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09.09.2023 14:05

AndyGY

Der Fussball neigt sich dem ENDE zu.

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