
Das letzte Kunstprojekt bei der Globus-Baustelle gilt dem «Totentanz»
Leonie Fricker
Aller guten Dinge sind drei: Der Schweizer Urs Fischer ist der dritte und letzte Kunstschaffende, der die Globus-Baustelle am Marktplatz bespielt. Er machte sich dabei den mittelalterlichen Totentanz zum Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Urs Fischer bespielt die Globus-Baustelle mit seiner Kunst
- Damit ist es der Abschluss der Serie «Globus Public Art Project» in Zusammenarbeit mit der Fondation Beyeler
- An drei Standorten um den Marktplatz werden seine Werke ab Freitag gezeigt
Eine Woche vor der Art Basel wird Urs Fischers Projekt «Skinny Sunrise» enthüllt. Es besteht aus mehreren Installationen rund um den Marktplatz und greift den mittelalterlichen Basler Totentanz auf. Ein Thema, das der künstlerischen Sprache des in Los Angeles lebenden Künstlers entspricht. Diese «kreist thematisch um Vergänglichkeit, körperlichen Verfall und die beunruhigende Koexistenz von Erhabenheit und Niedergang», schreibt die Fondation Beyeler. Kuratiert wird das Ausstellungsprojekt von dem in Basel lebenden Kurator Samuel Leuenberger.
Kunst an drei Standorten
An der Globus-Fassade zeigt Fischer ein neues Werk mit dem Titel «Eternity», das eigens für dieses Projekt realisiert wurde. Wer sich auf dem Marktplatz aufhält, wird es wohl kaum übersehen: Der Siebdruck auf einem riesigen Aluminium-Panel zeigt ein Liebespaar aus einem Film Noir der 1940er-Jahre. Den Horizont bildet dabei ein übergrosser Speckstreifen.

Auf dem Marktplatz ist mit «Invisible Mother» ein weiteres Werk ausgestellt. Eine Bronzeskulptur, die gleichzeitig als Brunnen fungiert. Zu sehen ist ein Skelett, und damit eins der ikonischsten Motive des Künstlers. Die Skulptur ist von 2015 und greift das Thema der Vergänglichkeit auf. Das Wasser aus dem Brunnen rinnt durch einen Gartenschlauch über die Knochen des Skeletts und soll als geschlossener Kreislauf «die Absurdität und die Beständigkeit des Lebens gleichermassen widerspiegeln», schreibt die Fondation.

«Totehüsli» wird zum Kunstraum
Vervollständigt wird das Projekt mit dem dritten Exponat «Untitled» von 2011. Es wird im sogenannten «Totehüsli» auf dem Münsterhügel platziert, das früher der Martinskirche als Beinhaus diente. Die Skulptur ist ein Selbstporträt des Künstlers aus Kerzenwachs, das ihn sitzend darstellt. Nach dem Anzünden schmilzt die Skulptur langsam vor sich hin. Ein weiteres Sinnbild für den Themenkreis von Verfall und Vergehen der Zeit. Im ehemaligen Beinhaus werden weitere Arbeiten Fischers aus internationalen Kunstsammlungen ausgestellt.
Während der dreijährigen Renovationsarbeiten am Warenhaus soll im Rahmen des «Globus Public Art Projekt» Kunst im öffentlichen Raum die Baustelle schmücken. Vor zwei Jahren verkleideten Monumentalwerke der Künstlerin Claudia Comte mit Kakteen und Wellen das Warenhaus. Letztes Jahr verpasste Julian Charrière der Fassade einen Bildschirm mit Liveschaltung in einen ecuadorianischen Nebelwald.
Die Urs Fischer-Ausstellung im «Totehüsli» startet am 13. Juni und ist täglich von 10 bis 20 Uhr und von Freitag bis Sonntag bis 19 Uhr geöffnet.
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pserratore
💀☠️
Hampe56
so macht der Marktgang Spass- mein Tipp: aufmotzen des Gerippes mit fliegenden Hexen und fürchterlichem Donnergrollen