Wer könnte wie gefährlich werden? Das sind die Gruppengegner der Nati
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Wer könnte wie gefährlich werden? Das sind die Gruppengegner der Nati

13.06.2024 11:59 - update 14.06.2024 08:28
Yannick Fuhrer

Yannick Fuhrer

Ungarn, Schottland und Gastgeber Deutschland: Das sind die drei Gruppengegner der Schweiz an der Europameisterschaft. Aber wer ist wie einzuschätzen und worauf muss die Nati achten? Hier eine kurze Übersicht.

Ungarn

Samstag, 15. Juni um 15:00 Uhr in Köln

Wer könnte wie gefährlich werden? Das sind die Gruppengegner der Nati
Bild: Keystone

Die Ungaren qualifizierten sich ungeschlagen als Gruppenerster für die EM. Während der Vize-Weltmeister von 1954 letztmals 1986 an einer WM-Endrunde dabei war, qualifizierten sich die Ungaren nun aber zum dritten Mal in Folge für eine Europameisterschaft. 2016 in Frankreich wurden die Ungaren überraschend Gruppenerster in der Gruppe mit Island, Österreich und dem späteren Europameister Portugal. Gegen Belgien war dann aber im Achtelfinale nach einer 0:4-Niederlage Schluss.

2021 landeten die Ungaren in der Hammergruppe mit Frankreich, Deutschland und Portugal. Zwar schieden sie am Schluss als Gruppenletzter aus, holten aber gegen Frankreich und Deutschland ein Unentschieden. Deutschland trieben sie sogar bis kurz vor Schluss an den Rand einer Niederlage. Das Fazit nach den letzten beiden Turnieren: Ungarn ist extrem gefährlich.

Das zeichnet die Ungaren aus

Der Star von Ungarn ist der 23-Jährige Dominik Szoboszlai. Vor einem Jahr wechselte er von RB Leipzig zum FC Liverpool. Dort stand er praktisch immer auf dem Platz und wurde bereits in der ersten Saison zu einer wichtigen Säule. Brandgefährlich sind seine Weitschüsse und Freistösse. Weitere bekannte Spieler sind Milos Kerkez von Bournemouth, die beiden Freiburger Roland Sallai und Attila Szalai sowie die beiden Leipziger Willi Orbán und Péter Gúlacsi.

Das Team sticht aber vor allem seit Jahren durch das starke Kollektiv heraus. Dazu hat man seit Juni 2018 mit dem Italiener Marco Rossi einen Trainer, der den ungarischen Fussball bestens kennt.

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Nati aufgepasst auf Dominik Szoboszlai.Bild: Keystone

Die letzten Resultate

Nach der ungeschlagenen Qualifikation konnten die Ungaren im März auch gegen die Türkei und gegen den Kosovo gewinnen. Im ersten ihrer beiden Tests in der vergangenen Woche mussten sich die Ungaren aber gegen Irland in der Nachspielzeit mit 1:2 geschlagen geben. Den finalen Test gegen Israel entschied das Team von Marco Rossi aber dann gleich mit 3:0 für sich. Die Ungaren scheinen also weiterhin sehr gut in Form zu sein. Auf dem Papier wird die Nati der Favorit sein aber gegen Szoboszlai und Co. wird es alles andere als eine leichte Aufgabe werden.

Schottland

Mittwoch, 19. Juni um 21:00 Uhr in Köln

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Bild: Keystone

Die Schotten waren 2021 zum ersten Mal überhaupt an einer EM-Endrunde dabei. Nach der Startniederlage gegen Tschechien konnten sie immerhin die Engländer mit einem 0:0 ärgern, bevor das Turnier dann nach der 1:3-Niederlage gegen Kroatien vorbei war. Nun qualifizierte sich Schottland gleich nochmals für eine EM und das sogar sehr souverän.

In der Gruppe mit Spanien und Norwegen kassierte Schottland nur eine Niederlage und konnte Spanien im Heimspiel gar mit 2:0 schlagen. Das zeigt: An guten Tagen können die Schotten für jeden Gegner gefährlich sein.

Das zeichnet die Schotten aus

Auf dem Papier sind die Schotten stärker als die Ungaren. Das liegt vor allem an den Premier League-Stars Scott McTominay (Manchester United), John McGinn (Aston Villa), Andrew Robertson (FC Liverpool) und Billy Gilmour (Brighton). Vor allem kampfbetonte Spiele lieben die Schotten. Ähnlich wie Irland und Nordirland haben auch sie eine starke Defensive.

Sie sind deshalb aber nicht fürs Mauern bekannt, sondern versuchen stets mitzuspielen. Mit Steve Clarke haben die Schotten seit Mai 2019 den gleichen Trainer.

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Scott McTominay ist Captain und Abräumer der Schotten. Bild: Keystone

Die letzten Resultate

In den letzten Spielen blieben wirklich gute Resultate aus. In den zwei Tests im März gab es zuerst eine 0:4-Klatsche gegen die Niederlande und danach ein 0:1 gegen Nordirland. Vor einer Woche holten sie gegen den Fussballzwerg Gibraltar mit Ach und Krach ein 2:0 und im finalen Test gegen Finnland verspielte man eine 2:0 Führung, die in einem Unentschieden endete.

Die Schotten sind zwar unberechenbar, wenn die Schweiz aber weiterkommen will, muss gegen Schottland ein Sieg her. Denn nach einigen Umbrüchen, einem WM-Gruppen-Aus 2018 und 2022, sowie einem Achtelfinal-Aus an der vergangenen EM scheinen sich die Deutschen rechtzeitig zur EM wieder gefunden zu haben.

Deutschland

Sonntag, 23. Juni um 21 Uhr in Frankfurt

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Bild: Keystone

Zu Deutschland braucht es nicht viele Erklärungen. Mit vier Weltmeister- und drei Europameistertiteln ist Deutschland seit Langem eine der besten Fussballnationen der Welt. Auch wenn die DFB-Elf in jüngster Vergangenheit so ihre Probleme hatte.

Das zeichnet die Deutschen aus

Deutschland ist seit jeher für das starke Kollektiv bekannt. Mit diesem Teamgeist holten sie auch vor genau zehn Jahren ihren letzten grossen Titel. Genau dieser Teamspirit soll nun in diesem Jahr wie 2006 für ein erneutes Sommermärchen sorgen. Das will Julian Nagelsmann mit einerseits erfahrenen Spielern wie Thomas Müller, Manuel Neuer, Ilkay Gündogan und Rückkehrer Toni Kroos, der nach der EM aufhört, erreichen.

Zum anderen sollen auch die Youngsters, angeführt von den beiden Shootingstars Jamal Musiala und Florian Wirtz, für den Unterschied sorgen. Und nicht zuletzt setzte Nagelsmann in der Kaderzusammenstellung mehrheitlich auf das Leistungsprinzip. So wurden beispielsweise einige Spieler vom überraschenden Vizemeister VfB Stuttgart wie Deniz Undav, Chris Führich, Maximilian Mittelstädt und Waldemar Anton nominiert oder auch ein Robert Andrich, der bei Leverkusen als Abräumer bekannt ist.

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Für Toni Kroos werden es die letzten Spiele in seiner Karriere. Bild: Keystone

Die letzten Resultate

Nach einem katastrophalen Jahresabschluss mit einem Unentschieden gegen Mexiko und zwei Niederlagen gegen die Türkei und Österreich, kam es im März zum Aufschwung. Gegen Vize-Weltmeister Frankreich gab es einen 2:0-Sieg und gegen die Niederlande war man mit 2:1 erfolgreich. Diese Euphorie wurde in der vergangenen Woche wieder etwas ausgebremst. Gegen die Ukraine gab es trotz vieler Torchancen nur ein torloses Remis. Und gegen Griechenland konnte die DFB-Elf erst kurz vor Schluss noch das entscheidende 2:1 erzielen.

Deutschland bleibt vor der Heim-EM also vermutlich die grösste Wundertüte. Die Deutschen sind aber durchaus als Turniermannschaft bekannt, sprich, je länger das Turnier geht, desto besser sind sie. Für die Nati geht es im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland. Je nach Tabellenkonstellation könnte dieses Nachbarschaftsduell noch lustig werden.

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