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Wirtschaft

Davidoff-Zigarren bleiben von US-Zöllen weitgehend verschont

15.08.2025 18:08 - update 15.08.2025 18:10
Sophie Jung

Sophie Jung

Trotz US-Zöllen bleibt Davidoff gelassen: Dank Produktion in der Karibik spürt das Zigarrenhaus kaum Auswirkungen. Im Baselbiet hingegen häufen sich die Kurzarbeitsgesuche.

Neben Europa und Asien zählt die USA mit einem Drittel zu den Hauptmärkten von Davidoff. Trotzdem leidet das Zigarrenunternehmen nur wenig unter den hohen US-Zöllen, die Schweizer Firmen auferlegt wurden. Dank der Produktionsstandorte in der Dominikanischen Republik und in Honduras werden die Zigarren mit einem Zolltarif von «nur» zehn Prozent besteuert. Der Export erfolgt direkt von dort an eine Tochterfirma in Florida.

Schweiz spielt als Produktionsstandort keine wesentliche Rolle bei Davidoff

Im Gespräch mit Baseljetzt erzählt Beat Hauenstein, CEO von Davidoff, dass keine Produktionsauslagerung von den bisherigen Standorten in die USA geplant ist. Das Handwerk und die Tabakqualität seien einzig in der Dominikanischen Republik und in Honduras optimal sichergestellt. Die Produktionskapazität wurde dort sogar ausgebaut. Die neue Zollregelung erhöht die Preise der Davidoff-Zigarren in den USA lediglich um fünf Prozent. Diese Veränderung habe kaum Einfluss auf das Konsumverhalten, so Hauenstein.

«Aus der Schweiz exportieren wir gar keine Zigarren. Wir unterstützen einzig traditionelles Kunsthandwerk – Holz, Gravuren, Accessoires», erklärt er. Diese Produkte werden in der Schweiz gefertigt und in die USA exportiert. «Vom Gesamtvolumen ist das aber nur ein kleiner Teil.» Konkret: Der in die USA exportierte Anteil liegt im einstelligen Prozentbereich – eine Auslagerung dieser Produktion mache daher keinen Sinn, so Hauenstein. Auch die 300 der insgesamt 4’000 Davidoff-Arbeitsplätze in der Schweiz seien durch die neuen Zollbestimmungen nicht gefährdet.

Regierungsrat befürchtet Anstieg der Kurzarbeitsgesuche in Baselland

Im Gegenzug zu Hauensteiners Zigarren sind Baselbieter Firmen stärker vom Zollhammer betroffen und hoffen auf die Unterstützung der Baselbieter Regierung, erzählt Thomi Jourdan im Punkt6-Thema von Telebasel. Trotzdem könne bisher an einer Hand abgezählt werden, wie viele Unternehmen Kurzarbeitsgesuche gestellt haben. Der Regierungsrat und Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Baselland erwartet jedoch, dass diese Zahl in den nächsten Monaten ansteigen wird.

Für die Schweizer Wirtschaft bestehe dadurch die Gefahr, dass Produktionen ins nahe Ausland verlagert werden – dorthin, wo die Zolltarife in der EU rund 24 Prozent tiefer liegen. Zudem könnten die hohen Zölle, die der Schweiz auferlegt wurden, künftig zu höherer Arbeitslosigkeit und sinkenden Unternehmenssteuern in der Region führen, befürchtet der Regierungsrat.

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Kommentare

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15.08.2025 16:34

Hoschi

Das war ja klar, aber rauchen ist nicht begrüssenswert.

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