Demo-Randalierer in Bern stammten mehrheitlich aus anderen Kantonen
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Kundgebung
Schweiz

Demo-Randalierer in Bern stammten mehrheitlich aus anderen Kantonen

15.10.2025 11:32 - update 15.10.2025 11:54

Baseljetzt

Die meisten der Randalierenden an der Pro-Palästina-Kundgebung vom vergangenen Wochenende in Bern waren aus anderen Kantonen angereist. Ein beträchtlicher Teil davon kam aus der Westschweiz.

Gewalt, Feuer, Tränengas und Wasserwerfer: am vergangenen Samstag lief eine unbewilligte propalästinensische Kundgebung in Bern aus dem Ruder. Ein grösserer Block vermummter Personen, die mutmasslich der linksextremen Szene zuzurechnen sind, führte die Kundgebung an. Es kam zu heftigen und gewalttätigen Zusammenstössen mit der Polizei.

Diese kesselte hunderte mutmasslich Gewaltbereite ein, setzte sie vorübergehend fest und kontrollierte sie. Rund 80 Prozent der kontrollierten Personen seien von ausserhalb des Kantons Bern zur Demo angereist, bestätigte die Berner Kantonspolizei am Mittwoch eine Meldung der Berner Tamedia-Zeitungen.

Demo-Randalierer in Bern stammten mehrheitlich aus anderen Kantonen
Am Tag nach der Demo gab es einiges aufzuräumen. Bild: Keystone

Rund die Hälfte waren Frauen

In einschlägigen Kreisen war im Vorfeld der unbewilligten Demonstration landesweit für eine Teilnahme mobilisiert worden. Ein beträchtlicher Teil der Angereisten kam aus der Westschweiz. Bei rund 85 Prozent handelte es sich gemäss Kantonspolizei um Schweizer Bürgerinnen und Bürger. Die meisten waren im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. 23 Minderjährige waren ebenfalls unter den Kontrollierten. Rund die Hälfte der Angehaltenen waren Frauen.

Bis auf eine Person, die aus anderen Gründen zur Verhaftung ausgeschrieben war, wurden alle Kontrollierten bis am Sonntagmorgen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

Demo-Randalierer in Bern stammten mehrheitlich aus anderen Kantonen
Unter anderem wurde eine Eingangstür zur UBS-Filiale beschädigt. Bild: Keystone

Eine Person kann nur dann inhaftiert werden, wenn gegen sie ein hinreichender Tatverdacht auf eine konkrete Straftat besteht, zitierte der «Blick» Simon Huwiler, Rechtsanwalt und Dozent an der Universität Bern, in einem Artikel vom Mittwoch.

Zuordnung konkreter Taten ist schwierig

Die Zuordnung von konkreten Taten zu Personen ist im Rahmen solcher Ausschreitungen oft auf die Schnelle kaum möglich. Das Geschehen ist dynamisch und unübersichtlich und die meisten der Randalierenden sind vermummt und schwarz gekleidet.

Die linksextreme Demo-Szene ist zudem gut organisiert und informiert zum Verhalten an Kundgebungen. Immer wieder kommt es beispielsweise vor, dass Randalierende ihre Kleidung wechseln oder Schichten davon abstreifen, um eine Identifikation zu erschweren.

Die Polizei hat nun entsprechende, aufwändige Ermittlungsarbeiten aufgenommen. (sda/lef)

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