Neuer Chefscout beim FCB – forcierte Vogel die Trennung von Legath?
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Neuer Chefscout beim FCB – forcierte Vogel die Trennung von Legath?

17.02.2023 14:08 - update 18.02.2023 07:51
Lea Meister

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Patrick Dippel vom Hamburger SV ist der neue Chefscout beim FC Basel. Er folgt auf Max Legath, von dem sich der FCB vor einer Woche trennte. Jetzt steht die Frage im Raum, ob Heiko Vogel genau diese Trennung forciert hat. 

Die Nachfolge von Max Legath ist gesichert. Patrick Dippel vom Hamburger SV übernimmt ab März die Leitung der Scouting-Abteilung beim FCB. Dies teilte der FC Basel am Freitagnachmittag mit. Zuvor arbeitete er sechs Jahre lang als Chefanalytiker im Nachwuchsbereich des Deutschen Fussball-Bunds und ab 2015 beim FC Bayern München, wo er auf Heiko Vogel traf.

Auch bei Sturm Graz und KFC Uerdingen trafen die beiden wieder aufeinander. Danach waltete Dippel zuletzt für zweieinhalb Jahre beim HSV. Ab März werden Dippel und Vogel also wieder zusammenarbeiten.

Er soll seine Ideen einbringen

«Bei Rotblau wird Patrick Dippel die Leitung der Scoutingabteilung übernehmen, schnellstmöglich seine Ideen einbringen und umsetzen sowie in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Kommission die Vorbereitung der kommenden Transferperiode in Angriff nehmen», heisst es in der Mitteilung des FCB.

Dabei soll er sein Augenmerk stark auf daten- und videobasiertes Scouting richten. FCB-Sportdirektor Heiko Vogel wird wie folgt zitiert: «Ich freue mich, dass wir mit Patrick einen routinierten Fachmann mit sehr gutem Auge für Spieler als ideale Unterstützung für unseren Sportbereich gewinnen konnten. (…) Er ist ein Spezialist für das innovative, daten- und videobasierte “Player Profiling”. Wir glauben an seine Ideen in diesem Bereich und erhoffen uns, dass der FCB schnellstmöglich von seinen Qualitäten profitieren kann.»

Musste Legath wegen einer alten Geschichte gehen?

Zu reden gab am Freitag ein Artikel in der NZZ über die gemeinsame Vergangenheit von Heiko Vogel und Max Legath. Vogels Aussage von vor einer Woche, dass sich der Club entsprechend aufstellen müsse und das Internet den Scoutingbereich auch verändert habe, klang merkwürdig. «Als habe der FCB bisher mit Bleistift und Papier nach Spielern gesucht», heisst es in der NZZ.

Wurde der FCB von einer Geschichte eingeholt, die sich eigentlich bei Bayern München abgespielt hat und bei der es um etwas völlig Anderes ging als um Scouting? Bei Bayern arbeiteten Vogel und Legath zusammen im Nachwuchsbereich. Rund um einen Jugendtrainer gab es damals ein Skandal, der auch in den Medien landete: Dem Jugendtrainer wurde Rassismus vorgeworfen, ein generell sehr unpassender Umgangston auf dem Campus, sowie die Art und Weise seiner Führung.

Unterschiedliche Ideen

Seitens jenes Trainers kam damals der Verdacht auf, Max Legath habe der Presse die entsprechenden Infos zugespielt. Und welche Rolle spielt Vogel in der ganzen Geschichte? Er gilt als guter Bekannter des beschuldigten Jugendtrainers. Die beiden studierten zusammen, teilten ein Büro.

Forcierte Vogel deshalb beim FC Basel die Trennung von Max Legath, hinter welchem damals der Spitzel vermutet worden war? Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche fanden Gespräche innerhalb des FCB-Medienteams statt, Vogel und der Verwaltungsrat seien ebenfalls miteinbezogen worden, wie die NZZ weiter berichtet.

Der FCB lässt gegenüber der NZZ verlauten, dass Max Legath das folgende Statement abgebe: «Von meiner Seite aus gibt es hier keinerlei negative Punkte, die Zusammenarbeit mit Heiko Vogel ist gut und ehrlich gestartet, und wir hatten letztlich zu unterschiedliche Ideen über die Ausrichtung des Scoutings. Das passiert im Spitzenfussball, ist nicht immer zu verstehen, aber zu akzeptieren. Themen aus der Vergangenheit haben hier definitiv keine Rolle gespielt.» 

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