
Der Matthäuskirchplatz wird zum Politikum
Maximilian Karl Fankhauser
Darf die «Kirche» bleiben oder muss sie weg? Im Matthäusquartier regen sich die Anwohnenden über die Namensgebung des Matthäuskirchplatzes auf. Nun will man mit einer Petition gegen den neuen Namen vorgehen.
Der Streit um den Matthäuskirchplatz geht in die nächste Runde. Nachdem sich bereits im Februar Widerstand wegen des neu gegebenen Namens regte, soll jetzt eine Petition dafür sorgen, dass die Quartiersoase in Matthäusplatz umgetauft wird. Denn zuvor sei der bis im Januar 2024 namenslose Platz unter dieser Bezeichnung bekannt gewesen.
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Den Petentinnen und Petenten sei bewusst, dass sich die ganze Geschichte wie eine Quartierposse anhören würde. Dem sei aber gar nicht so. «Nach § 55 der Basler Verfassung bezieht der Staat die Quartierbevölkerung in seine Meinungs- und Willensbildung ein, sofern ihre Belange besonders betroffen sind», schreiben sie in ihrer Medienmitteilung.
Somit sei klar, dass diese Vorschrift für alle Departemente gelten würde. Auch eine nachträgliche «Anhörung», wie es die Petenten nennen, würde dieses Recht nicht ersetzen. Akzeptieren wolle man dies nicht, denn damit wäre § 55 überflüssig.
Dokumente sollen Namen beweisen
Der Ärger der Anwohnenden beziehe sich neben der Namensgebung vor allem auf die Begründung. Laut eines Protokolls der Nomenklaturkommission würde der Ort nämlich «gemeinhin» Matthäuskirchplatz heissen und die Stadtgärtnerei würde ihn auch so nennen. Das Problem: Laut den Matthäussern würde «gemeinhin niemand» den Platz so nennen. Und einen anderen Grund zur Neubenennung habe es auch nicht gegeben. Einen Seitenhieb konnten sie sich nicht verkneifen: Nämlich sei die Stadtgärtnerei nicht die zuständige Instanz der Namensgebung.
Im Hinblick auf die Petition, die am Mittwoch eingereicht wird, fordert der Quartierverein Matthäusplatz die sofortige Aufhebung des Beschlusses vom 31. Januar 2024 und die Durchführung eines fairen Mitwirkungsverfahrens bei der Namensgebung. Denn wie andere zentrale Plätze, die den Namen des Quartiers tragen (Wettsteinplatz, Claraplatz, etc.) habe auch der Platz in ihrem Quartier dasselbe Recht. Denn der Platz werde vielfach genutzt, eine Abwertung zum Kirchplatz sei falsch. Gemeinsam mit der Petition will der Quartierverein Dokumente aus den letzten 100 Jahren liefern, die zeigen sollen, dass der Ort schon immer «gemeinhin» unter dem Namen Matthäusplatz bekannt war.
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GLOBA
Der Matthäuskirchplatz soll KEINEN neuen Namen geben. Der Widerstand ist STURHEIT! Die Matthäuskirche dominiert an diesem Platz.
Marius
diese nomenklaturkommission gehört abgeschafft. der platz soll so heissen wie er immer geheissen hat. nix kirche!!