Der Traum aller Swifties: An der Uni Basel kann man ihre Lyrics studieren
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Taylor Swift
Basel-Stadt

Der Traum aller Swifties: An der Uni Basel kann man ihre Lyrics studieren

24.01.2024 08:54 - update 24.01.2024 10:40
Aliena Müller

Aliena Müller

Taylor Swift kommt an die Uni Basel. Leider nicht physisch, sondern als Thema in einem Anglistikseminar. Studierende können im Frühjahrssemester die Texte des US-Popstars analysieren.

Einfach nur eine Sängerin ist Taylor Swift spätestens seit 2023 nicht mehr. Die 35-Jährige wurde in dem Jahr vom Magazin «Time» zur Person des Jahres gekürt. Ihr gesellschaftlicher Einfluss ist so gross, dass sie von einem Fox News-Moderator bereits der Wähler:innen-Beinflussung bezichtigt wurde. In universitären Kreisen wurde Swift bereits zum Analyse-Thema, so beispielsweise an der Eliteuniversität Harvard – und nun auch in Basel, wie die bz Basel berichtet.

An der Universität Basel wird es ab dem Frühjahrssemester 24 ein Anglistikseminar geben, in dem sich Studierende mit den Songtexten Swifts beschäftigen können. Die Kursbeschreibung zeigt, dass alle Alben chronologisch zum Thema werden. Angefangen mit dem ersten «Taylor Swift» von 2006 bis hin zu «Midnights», welches 2022 erschien.

Interesse ist gross

Der Dozent Andrew Shields erklärt gegenüber der bz, dass ihm die Idee kam, als er mit seiner Familie Konzertkarten für die «Eras Tour» in Zürich ergattern konnte. Shields leitet das Seminar gemeinsam mit Literaturwissenschaftstudentin und Schriftstellerin Rachael Moorthy.

Shields erklärt, er habe bereits einen grösseren Raum beantragen müssen, da sich bisher bereits 64 Personen für das Seminar angemeldet haben.

Kritische Stimmen

Das Seminarthema sei jedoch nicht nur auf Freude gestossen, so Shields gegenüber der bz. Als der das Seminar auf Facebook ankündigte, habe er auch mehrere negative Rückmeldungen bekommen. «Swifts Erfolg liege doch bloss an einem guten Marketing, schrieben einige», fasst Shields die Kritiker:innen zusammen. Auch die angebliche Seichtheit der Sängerin wurde als Kritik angebracht, dies entkräftigte der Dozent damit, dass auch die Beatles in den 60ern auf ähnliche Reaktionen gestossen seien.

Mittelmässigkeit? Fehlanzeige

Swifts Texte sind bei Fans schon lange bekannt für die cleveren Wortspiele und den Gebrauch poetischer Worte. So erklärt auch die Co-Leiterin Moorthy: «Wer behauptet, die Texte seien mittelmässig, hat sich noch nie detailliert damit beschäftigt.»

Im Song «The Lakes» setzt sich die Sängerin beispielsweise mit den romantischen «Lake Poets» des Englands im 19. Jahrhundert auseinander. Darin finden sich auch Anspielungen auf den Dichter William Wordsworth. Shields lobt auch Swifts Künste als Geschichtenerzählerin. Beeinflusst habe sie dabei vermutlich ihre Countrymusik-Vergangenheit. Die Songtexte seien voller Humor aber auch feministischer Anspielungen. Swift setzt sich mit Kontroversen um ihre Person auseinander und setzt diese beispielsweise im Song «mad woman» mit dem Motiv der «hysterischen» Frau in Verbindung.

Wie es sich für ein akademisches Seminar gehört, soll die kritische Auseinandersetzung nicht zu kurz kommen. «Wenn Studierende glauben, in unserem Seminar ginge es 14 Wochen lang nur darum, wie toll Taylor Swift ist, dürften sie enttäuscht werden.»

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