Am Sonntag spielt der VFR Kleinhüningen im Schweizer Cup gegen Neuchâtel Xamax. Den Zuschauer:innen wird ein David gegen Goliath-Duell versprochen. Bei dem Spiel geht es um mehr als nur die sportlichen Ziele.

Schon beim ersten Klick auf die Website des VFR Kleinhüningen wird klar, wie gross die Euphorie beim Basler Fussballclub ist: Sofort springt dem Besucher oder der Besucherin ein Inserat ins Auge, mit dem Tickets unter die Leute gebracht werden sollen. Denn am Sonntag sollen die Ränge des Stadions Schützenmatte gefüllt sein, wenn die erste Mannschaft des VFR Kleinhüningen auf Xamax trifft. Mit einer elektrisierenden Atmosphäre dank gefüllten Zuschauerrängen könnte vielleicht die Sensation gelingen.

«Das ist das Grösste, was der Verein je erreicht hat», sagt Co-Trainer Luca Schmid gegenüber Baseljetzt. Mit einem finanziellen Überschuss rechnet Schmid allerdings nicht. Denn die logistischen Herausforderungen erfordern auch mehr Geld. «Wenn wir gegen den FC Basel spielen würden, würde sicher mehr drinliegen.»

David gegen Goliath

Der VFR Kleinhüningen (VFR = Verein für Rasenspiele) blickt auf eine lange Geschichte zurück. Er entstand aus der Fusion des SC Kleinhüningen und des VF Rasenspiele im Jahr 1996. Auch wenn knapp 30 Jahre Fussballgeschichte nicht viel sind, hat sich der Verein als Repräsentant der Kleinbasler Gemeinschaft etabliert. «Der VFRK trägt mit sportlichen und gesellschaftlichen Anlässen zum Freizeitangebot im Kleinbasel bei». So lautet das Leitbild auf der Website des Vereins. Der Club versteht sich auch als Bindeglied zwischen Gemeinde, Behörden und Anwohner:innen.

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Mit dieser Überzeugung kämpft der VFR Kleinhüningen auch für den Stolz des ganzen Fussballkantons. Der Challenge-League-Klub aus Neuchâtel unter der Leitung von Uli Forte, der mit den Grasshoppers und dem FCZ bereits den Schweizer Cup in die Höhe stemmte, wird nicht einfach zu bezwingen sein. «Wir wollen gewinnen, das ist klar», sagt Co-Trainer Luca Schmid. «Verlieren ist verboten, egal wie der Gegner heisst.» Die Mannschaft bereitet sich wie gewohnt auf das Spiel vor. «Wir haben uns aber schon einige Spielzüge von Xamax angeschaut», sagt Goalie und Captain Samir Erovic. Aber wie jedes Spiel dauere auch dieses 90 Minuten und die Mannschaft wisse, was sie könne.

Trotz dieses Selbstvertrauens sei die Stimmung innerhalb der Mannschaft eine andere. «Das ist völlig normal, die Spieler sind angespannt», so Mergim Bajraktari, Trainer des VFR Kleinhüningen. «Die Nervosität wird bis Sonntag mit Sicherheit noch steigen.»

Am Sonntag hoffen nicht nur die Spieler, sondern vielleicht ganz Kleinhüningen auf das «Wunder der Schützenmatte». «Am Sonntag geben wir gegen Xamax alles. Danach wird auf der Schützenmatte gefeiert, egal ob wir gewinnen oder verlieren». Das kann Captain Samir Erovic und seinem Team niemand nehmen. Dieses Spiel sei nicht nur ein Erfolg für den Verein, ganz Basel fiebere mit.