DHL fliegt Basler Hilfsgüter in die Türkei
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Hilfsaktion
Basel-Stadt

DHL fliegt Basler Hilfsgüter in die Türkei

11.02.2023 18:38

Janine Borghesi

Die Mitarbeitenden der DHL haben Hilfsgüter gesammelt, um sie in die Erdbebenregion zu schicken. Jetzt hilft auch ihr Arbeitgeber mit und übernimmt den Transport.

Yusuf Yildirim ist am EuroAirport in Basel von hunderten Paketen umgeben. Seit dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat er angefangen, Spenden für die Betroffenen zu sammeln. «Ich komme aus der Region. Meine direkten Verwandten sind zwar in der Schweiz, aber viele meiner Freunde und entfernteren Verwandten sind in der Türkei. Diese sind direkt vom Erdbeben betroffen», erzählt der Logistiker. Ihm war sofort klar, dass er diesen Menschen helfen muss.

Viele haben einen familiären Bezug zur Region

Zusammen mit seinem Bruder und einigen Freunden hat er inzwischen unzählige Hilfsgüter gesammelt und verpackt. Aber auch in seinem Beruf als Supervisor bei dem Speditionsunternehmen DHL in Pratteln versuchte er, sich für die Opfer des Erdbebens einzusetzen. «Meine Arbeitskollegen haben von sich aus Geld und Material gebracht. Irgendwann haben wir jedoch realisiert, dass wir das nicht alleine bewältigen können. Wir alleine können durch DHL nur einzelne Päckchen schicken», erzählt Yildirim.

Rund 300 der DHL-Mitarbeitenden in der Schweiz haben einen familiären Bezug zur Erdbebenregion. Viele von ihnen haben nach der Unglücksmeldung ebenfalls angefangen, Sachspenden zu sammeln. Die Geschäftsleitung der DHL Schweiz hat darum am Donnerstagmorgen beschlossen, beim Transport der gesammelten Hilfsgüter mitzuhelfen. «Aus dem Raum Zürich haben wir insgesamt 40 Paletten an den EuroAirport transportiert. Im Raum Basel waren es 50 Paletten. Die sind in der letzten Nacht verzollt worden und wurden heute auf den Flieger geladen», sagt Marketingdirektor Michael Jutzi. Der DHL-Flieger wird am Samstagabend um 20:40 Uhr von Basel nach Leipzig fliegen. Von dort aus geht es dann Richtung Adana.

Next-Day-Delivery auch bei Hilfsgütern

30 Tonnen Material wird ins Flugzeug geladen. Zu den Spenden gehören unter anderem warme Kleider, Zelte, Decken oder Babyartikel. Während viele Lastwagen, die mit Hilfsgütern beladen sind, auf der Fahrt in die Krisenregion an der Grenze und von Staus aufgehalten werden, kann das Flugzeug diese Probleme umgehen. «Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Verzollung. Die ganzen formalen Regeln, die sonst im Geschäftsleben zählen, die gelten auch für diese Hilfsgüter. Wir wollen verhindern, dass das Zeug am Flughafen in Adana tagelang rumsteht. Wir wollen, dass es möglichst schnell den Leuten zugutekommt, die dieses Material brauchen», so Michael Jutzi.

Die Next-Day-Delivery ist durch die Infrastruktur der DHL also auch bei den Hilfsgütern gewährleistet. Sobald die Spenden in der Türkei ankommen, werden sie vom Hilfswerk Afat der türkischen Regierung verteilt.

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