Die Bilder vom Trabzonspor-Spiel gehen um die Welt
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Erdbeben
Sport

Die Bilder vom Trabzonspor-Spiel gehen um die Welt

17.02.2023 08:46 - update 17.02.2023 08:52
David Frische

David Frische

Das Fussballspiel Trabzonspor gegen Basel verkam zur Nebensache. Vielmehr bleiben die Betroffenheit über das Erdbeben und die Dankbarkeit der türkischen Fans für die internationale Hilfe hängen.

Eigentlich ist es ein sportlich wegweisendes Spiel. Sowohl für Trabzonspor als auch für den FC Basel geht es im Playoff-Duell um das Erreichen der Achtelfinals in der Uefa Conference League und um wichtige finanzielle Prämien. Aber das spielte an diesem Donnerstagabend nur eine Nebenrolle.

Wegen der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien fand das Spiel grosse internationale Beachtung. Die Fans aus der ganzen Türkei waren aufgerufen, ins Stadion von Trabzonspor zu kommen und zusammenzustehen. Der Erlös der Ticketverkäufe werde zudem an die Opfer des Bebens gespendet, verkündete der türkische Fussballclub vor der Partie.

Fans aus der ganzen Türkei im Stadion

Und die Solidarität war gross. Nebst Trabzonspor-Fans strömten auch Anhänger anderer türkischer Clubs wie Galatasaray Istanbul oder Hatayspor ins Stadion. Hatayspor ist auch direkt vom Erdbeben betroffen: Die Provinz Hatay wurde vom Beben stark erschüttert. Nichts ist dort mehr, wie es vor Kurzem noch war.

Vor Anpfiff der Partie hissten die türkischen Fans eine grosse Choreo im Stadion. Sie zeigt eine Rettungskraft mit einem Baby im Arm. Auf dem Helm sind zahlreiche Landesflaggen zu sehen und auf dem Arm des Helfers steht «Thank you» geschrieben. Die Dankbarkeit bei den türkischen Fans für die internationale Hilfe ist gross. Das Bild der Choreografie verbreitet sich schnell in den Sozialen Medien und geht um die Welt. Vor Spielbeginn wird im Stadion zudem eine Schweigeminute für die Opfer der Erdbebenkatastrophe abgehalten.

Stille und spezieller Torjubel

Ein weiteres Zeichen setzten die Fans nach Anpfiff, indem sie die ersten vier Minuten und 17 Sekunden das Spiel still verfolgten. Sie erinnerten damit an die Uhrzeit, zu der die Erde in der Türkei und Syrien plötzlich zu beben begann: Am 6. Februar um 4:17 Uhr.

Beide Teams hatten zudem vereinbart, bei einem Tor aus Respekt gegenüber den Opfern nicht zu jubeln. Als Trabzonspor in der 65. Spielminute den Führungstreffer erzielte, drang bei den Spielern des türkischen Teams aber doch verhaltener Jubel durch. Er ist der Ausdruck ihrer Betroffenheit. Und zugleich schenkte das Tor und schliesslich der Sieg Trabzonspors gegen den FCB den türkischen Fans etwas Freude und Ablenkung in dieser schweren, tragischen Zeit.

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