Die Darts-Party in London macht Weihnachtspause
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Die Darts-Party in London macht Weihnachtspause

24.12.2023 14:43 - update 24.12.2023 15:05
Tim Meyer

Tim Meyer

Seit dem 15. Dezember findet im Alexandra Palace die Darts Weltmeisterschaft statt. Der Londoner «Ally Pally» ist traditionell geschmückt mit verkleideten Fans. Das sind die bisherigen Highlights der Darts-WM.

Vom 24. bis 26. Dezember ist es ganz still im Alexandra Palace. Keine schrillen Kostüme, keine Fangesänge, kein «Stand up if you love the Darts». Manch ein Darts-Fan mag sich fragen, was man in dieser Überbrückungszeit machen kann. Richtig: zurückschauen was bisher geschah.

Rekorde von Debütanten

Man Lok Leung mag den wenigsten ein Begriff sein, selbst den Darts-Kenner:innen. Spätestens aber nach seinem Auftritt im Ally Pally hat sich der Mann aus Hongkong einen Namen gemacht. Elf 180er, also die Maximalpunktzahl mit drei Darts, hat er bei seinem Überraschungssieg gegen den aufstrebenden Vize-Juniorenweltmeister Gian van Veen geworfen. So viele Maxima hat noch nie ein Spieler in der ersten Runde der WM geworfen – und das erst noch bei seinem WM-Debüt. Der Hype war aber nur von kurzer Dauer, in der zweiten Runde unterlag Man Lok Leung der deutschen Nummer eins Gabriel Clemens.

Auch für einen Rekord beim Debüt sorgte der erst 16-jährige Luke «The Nuke» Littler. Der englische Teenager fegte seinen Gegner Christian Kist (ehemaliger Weltmeister) mit einem 106 Average und 3:0 in Sätzen von der Bühne. Der Average ist die Durchschnittszahl der drei geworfenen Darts. Das heisst, dass Luke Littler jedes Mal, wenn er an die Darts-Scheibe geht, 106 Punkt wirft. Zur Übersicht: Der höchste Average der WM-Geschichte wurde von Michael van Gerwen (dreimaliger Weltmeister) im WM-Halbfinale 2017 gespielt – mit 114 Punkten. «The Nuke» gewann auch sein zweites Spiel in beeindruckender Manier gegen den gesetzten Spieler Andrew Gilding (Gewinner der UK-Open) und gehört bei den Buchmachern bereits jetzt schon zu den Favoriten, als viertjüngster Teilnehmer überhaupt in der Geschichte der Darts-WM.

Die Darts-Party in London macht Weihnachtspause
Der 16-jährige Juniorenweltmeister begeistert die Darts-Welt bei seinem WM-Debüt. Bild: Keystone

Viele «Upsets»

Es gab einige Überraschungen bisher an der Darts-WM. Von den 32 Gesetzten Spielern verloren elf direkt ihre erste Partie. Der grösste Schock erlebte der zweifache Weltmeister Peter «Snakebite» Wright. Standesgemäss sorgte er vor seinem Match für Furore mit seinen Tanzkünsten und seinem Walk-On-Song «Don’t stop the party». Seine Dartskünste liess er bei seiner Niederlage gegen den Waliser Jim Williams aber zu Hause. Ein glattes 0:3 in Sätzen und nur ein Average von 83 Punkten – zu wenig für einen Champion.

Die Darts-Party in London macht Weihnachtspause
Ob Peter Wright nach seiner Niederlage noch in Weihnachtsstimmung ist, mag bezweifelt werden. Bild: Keystone

Spenden für einen guten Zweck

Paddy Power ist der Hauptsponsor der Darts-WM und spendet dieses Jahr für jede 180, die geworfen wird, 1’000 Pfund. Der Erlös geht an Prostate Cancer UK. Das Geld soll Menschen helfen, die an Prostatakrebs erkrankt sind. Hintergrund ist, dass der dreifache Weltmeister Martin Adams 2016 an Prostatakrebs erkrankte und sich seither die Darts-Szene solidarisch zeigt. Viele der Spieler tragen seit einigen Jahren ein Männchen am Kragen – das Symbol von Prostate Cancer UK. An der letzten Darts-WM wurde ein neuer Rekord aufgestellt mit 901 Maxima. Es ist gut möglich, dass in diesem Jahr der Rekord für 180er erneut gebrochen wird. Es wurden bereits über 440 geworfen und die WM befindet sich erst in Runde drei. Egal wie viele es am Ende werden, der Spenden-Jackpot für Prostate Cancer UK ist bereits jetzt geknackt. Jedes Maxima wird also nicht nur von den Fans frenetisch gefeiert, sondern hilft auch einem guten Zweck.

Die Fans lassen sich feiern

Bei der letzten Session vor Weihnachten war die Stimmung im Ally Pally ohrenbetäubend. «Please don’t take me home» hallte es durch die West Hall des Alexandra Palace. 3000 Darts-Fans feierten die Spieler und vor allem sich selbst. Die Darts-Party geht am 27. Dezember weiter, bevor es am 31. Dezember nochmals einen Ruhetag gibt. Die Entscheidung fällt dann im neuen Jahr: Am 3. Januar findet der Final in London statt. Traditionell wird im Darts der erste Weltmeister des neuen Jahres gekrönt – dieser sahnt satte 500’000 Pfund ab – und wird nach dem Triumph mit Fangesängen der Darts-Fans überschüttet.

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