Würde sich eine dauerhafte Begrünung der Elisabethenstrasse lohnen?
©Bild: Keystone / Montage: Baseljetzt
Flâneur-Festival
Basel-Stadt

Würde sich eine dauerhafte Begrünung der Elisabethenstrasse lohnen?

07.09.2023 05:15 - update 25.03.2025 16:32
Florian Scheller

Florian Scheller

Die Elisabethenstrasse zeigt sich in den nächsten drei Tagen von einer ganz anderen Seite. Denn das Flâneur-Festival macht aus der Durchgangsstrasse eine Fussgängerzone. Wäre das auch eine permanente Lösung?

Bereits am Mittwochmorgen zeigt sich, welche Qualität eine Strasse gewinnt, wenn sie nicht von Autos, Tram und Velofahrer:innen in Beschlag genommen wird. Vor den Schaufenstern, auf dem Trottoir und auf der Strasse bauen die fleissigen Helfer:innen die hölzernen Stände des Flâneur-Festivals auf. Die Strasse lebt!

Elisabethenstrasse mal anders

Aus der Durchgangsstrasse eine Begegnungs- und Flaniermeile zu machen, sei auch das Ziel gewesen, erklärt Mathias F. Böhm. Als Geschäftsführer des Vereins Stadtkonzept Basel ist er für die temporäre Umnutzung verantwortlich. «Die Besucherinnen und Besucher sollen sehen, dass dieser Ort viel Potenzial hat», sagt er.

Nicolas Grumbacher, Inhaber des «L’Atelier», freut sich auf die kommenden Tage. Auch er sieht die Elisabethenstrasse mit gemischten Gefühlen. «Eigentlich fängt die Strasse beim De-Wette-Park sehr schön an», erklärt der Gastronom. «Aber meiner Meinung nach kommen die Fussgänger in ein Niemandsland, wenn sie Richtung Elisabethenkirche gehen.» Erst auf Höhe des Burger-Restaurants «La Manufacture» werde es wieder «gemütlich». Es gäbe aber noch viel zu tun, um die gesamte Strasse attraktiver zu gestalten.

Aber ist anders überhaupt möglich?

Eine reine Fussgängerzone ist aus Sicht von Beatrix Sbriglio, Geschäftsführerin des «Elsbethenstübli», nicht sinnvoll. Die Elisabethenstrasse sei als wichtige Verkehrsachse für Basel unverzichtbar. «Sinnvoll wäre es aber, ein paar Pflanzentöpfe und Bänke aufzustellen, damit es etwas gemütlicher wird.» Mathias F. Böhm sieht das Flâneur-Festival auch als Impulsgeber für ein Umdenken in der Nutzung der Elisabethenstrasse. «Durch Begrünung und Entsiegelung könnten Flächen geschaffen werden, wo Natur und Wohlfühlraum harmonieren.»

Zuständig für eine allfällige Umsetzung wäre das Bau- und Verkehrsdepartement Basel. Dort wird aber abgewunken: Die Elisabethenstrasse sei eine wichtige Verbindungsroute, eine verkehrsfreie Zone deshalb «undenkbar». So bleibt Nicolas Grumbacher und Beatrix Sbriglio nichts anderes übrig, als das dreitägige Flâneur-Festival umso mehr zu geniessen.

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07.09.2023 10:32

peco

Die Stadt ist Lebensmittelpunkt für 200 000 Personen, dass nicht jeder eine Wiese vor seiner Wohnung haben kann, das dürften die meisten Menschen begreifen. Nur hängen Egoisten gerne einen grünen Mantel um.

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