
Die Post rettet historischen «Basler-Dybli»-Briefkasten
Elin Epting
Im Kanton Basel-Stadt wurde 2024 ein historischer «Basler-Dybli»- Briefkasten beschädigt und wird nun originaltreu restauriert. Die Post plant, ihn bis Sommer 2025 wieder aufzustellen.
Die gelben Briefkästen der Schweizerischen Post sind ein alltäglicher Anblick – in jeder Ecke des Landes, von Genf bis Samnaun, von Chiasso bis Basel. Doch im Kanton Basel-Stadt gibt es sechs historische Briefkästen, die sich in Form und Farbe völlig von den «gewöhnlichen» Briefkästen unterscheiden. Der Architekt Melchior Berri entwarf die Briefkästen mit dem bekannten «Basler-Dybli» in den Jahren 1843 und 1844. Seit mehr als 180 Jahren gehören die Kunstwerke zum Basler Stadtbild und sie werden auch täglich von der Post geleert. Als der Briefkasten in der St. Alban-Vorstadt 2024 von Unbekannten teilweise zerstört wurde, suchte die Post nach einer Lösung.
Eine Rettungsmission für ein Kunstwerk
„Für solche Kunstwerke gibt es keine Ersatzteile“, erklärt Urs Köchli, der bei der Schweizerischen Post für die Planung und den Unterhalt der rund 14.000 Briefkästen zuständig ist. Die Zerstörung des „Basler-Dybli“ war ein unvorhergesehener Vorfall, der die Post vor eine schwierige Aufgabe stellte. Doch das Unternehmen war entschlossen, dieses Stück Basler Geschichte zu bewahren.
Mit Unterstützung von Fachleuten, darunter auch der Denkmalpflege und dem Skulpturen-Atelier in Basel, begannen die ersten Reparaturversuche. Ein Gipsmodell eines „Basler-Dybli“-Briefkastens wurde als Vorlage genutzt, um den beschädigten Briefkasten zu rekonstruieren. Doch die eigentliche Herausforderung lag im Detail – wie könnte man den zerstörten unteren Teil des Briefkastens originalgetreu nachbilden?
Die Kunst der Wiederherstellung
Für die fachgerechte Restaurierung fand die Post schliesslich einen idealen Partner in der Kunstbetrieb AG in Münchenstein. Das Unternehmen, das sich auf die plastische Umsetzung komplexer Kunstwerke spezialisiert hat, nahm die Herausforderung an. Projektleiter Pablo Stettler und sein Team begannen mit dem Giessen des Briefkastens aus Aluminium, basierend auf dem Gipsmodell. Um die filigranen Details des Originals zu erhalten, wurde der Briefkasten mit kleinen Werkzeugen sorgfältig modelliert.
„Für die Farbgebung haben wir die Originalfarben in einem spezialisierten Labor in Basel analysieren lassen“, erklärt Stettler. Die Farben grün, blau, weiß und gold – die für den „Basler-Dybli“-Briefkasten typisch sind – wurden sorgfältig nachgemischt und aufgetragen.

Basler Stadtgeschichte wird sichtbar gemacht
Die Reparaturarbeiten gehen gut voran, und die Post plant, den „Basler-Dybli“-Briefkasten bis spätestens Sommer 2025 wieder an seinem historischen Standort in der St. Alban-Vorstadt zu montieren. So wird ein Stück Basler Stadtgeschichte nicht nur erhalten, sondern auch für kommende Generationen sichtbar gemacht.
Dank der engagierten Arbeit der Post und der Kunstbetrieb AG wird der „Basler-Dybli“-Briefkasten nicht nur wieder Teil des Stadtbilds, sondern bleibt auch ein Symbol für die enge Verbindung von Kunst, Geschichte und der modernen Schweiz.

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Thomy
Schön das sie dafür besorgt sind danke
Sonnenliebe
Tipptopp!