«Die schmerzhafteste Niederlage, die du erleiden kannst»
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«Die schmerzhafteste Niederlage, die du erleiden kannst»

05.02.2023 00:22 - update 06.02.2023 17:09
David Frische

David Frische

Gut gespielt, aber als Verlierer zurück nach Basel: Beim FCB sind Spieler und Staff nach der Last-Minute-Pleite gegen GC frustriert. Die Köpfe der Basler müssen jetzt schnell wieder nach oben gehen.

Den Grasshoppers gelingt in letzter Sekunde die zuckersüsse Revanche für die 3:5-Niederlage am Mittwoch im Cup gegen Basel. Für den FCB ist es eine ganz bittere Niederlage an diesem Samstagabend. «Unglaublich. Dafür habe ich keine anderen Worte», sagt ein konsternierter Wouter Burger nach Abpfiff in den Katakomben des Letzigrund-Stadions.

Mangelnde Effizienz gnadenlos bestraft

Augenblicke zuvor hat der FCB ein Spiel verloren, das er niemals verlieren darf. In der 94. und letzten Nachspielminute kommt GC nach einem Fehler von Marwin Hitz zum Lucky Punch. Der FCB-Goalie eilt aus seinem Tor und will einen Konter der Zürcher klären. Nur schlägt der Routinier den Ball zu kurz weg, direkt in die Füsse von Hopper Hayao Kawabe, der das Leder aus über 20 Metern ins leere Tor schiesst. 0:1. Das Endresultat aus Basler Sicht.

«Fussball ist brutal», bilanziert Heiko Vogel nach dem Horror-Ende für Rotblau. Der FCB-Sportdirektor stellt sich nach der Last-Minute-Pleite persönlich den Medien. Die Mannschaft sei für ihre mangelnde Effizienz gnadenlos bestraft worden. «Das ist die schmerzhafteste Niederlage, die du erleiden kannst.»

«Passiert uns diese Saison viel zu oft»

Der FCB will an diesem Abend den zweiten Sieg innert vier Tagen im Letzigrund einfahren. Lange macht er vieles richtig. Die am Mittwoch noch vogelwilde Defensive steht über weite Strecken des Spiels solide, im Mittelfeld beherrscht Rotblau das Geschehen weitgehend. Der nach Sperre zurückgekehrte Wouter Burger gibt dem Basler Spiel Stabilität und treibt es immer wieder nach vorne. In der ersten Halbzeit könnte Basel durch Chancen von Andi Zeqiri (11.) und Anton Kade (14.) in Führung gehen.

Insbesondere aber im zweiten Durchgang erhöht der FCB die Schlagzahl und erspielt sich mehrere Grosschancen. Zum einen hält der starke Goalie André Moreira die Hoppers im Spiel. Zum anderen ist es aber auch dem Unvermögen von Zeki Amdouni, Andi Zeqiri, Michael Lang und Co. geschuldet, dass der Ball nicht ins Tor geht. «Du musst vor dem Tor kaltschnäuzig sein, um zu treffen. Kurz vor Schluss waren wir drei-, viermal ganz nah dran, das Tor zu schiessen und das Spiel zu gewinnen …», fasst Wouter Burger das Gezeigte mit ungläubigem Blick zusammen. «In 99 von 100 Fällen gewinnst du dieses Spiel.» In diesem Fall tat es der FCB nicht. «Das passiert uns diese Saison viel zu oft», ärgert sich der Basler Mittelfeldmotor.

Hinten besser, vorne schlechter. Das die Basler Bilanz im Vergleich zum Spiel unter der Woche in Zürich. Einmal mehr muss die junge Mannschaft die Fehler, die sie begeht, teuer bezahlen. Diesmal ist es die Effizienz, die ihr abgeht. Rotblau belohnt sich vor dem Tor nicht und kriegt es am Ende eingeschenkt. «So ist Fussball», beschreibt es ein ernüchterter Heiko Vogel nach Schlusspfiff.

Gefährlicher Negativstrudel

Und ebendieser Fussball hat offenbar noch ein weiteres Gesetz, wenn es nach Alex Frei geht: «Er ist zu 95 Prozent gerecht und zu fünf Prozent ungerecht», so der FCB-Trainer. «Wir haben heute die fünf Prozent erlebt.» Er könne der Mannschaft ausser den vergebenen Torchancen und den nach wie vor harmlosen 11 (!) Eckbällen nichts vorwerfen. «Nächste Woche wird Psychologie gefragt sein», so Frei.

Denn auf den Befreiungsschlag folgt für den FC Basel ein weiterer Rückschlag. Coach Alex Frei muss die Köpfe seiner Mannen jetzt schnell wieder aufrichten. Verzweifelt? «Nein», sagt er. Frei hat eine Erklärung für die ärgerliche Niederlage: «Wenn du eine Mannschaft mit Selbstvertrauen nach Siegen bist, passieren solche Aktionen nicht». Er meint damit das Gegentor. «Sie passieren aber, wenn du in einem Strudel bist, in dem du das Gefühl hast, du tust alles, wirst aber nicht dafür belohnt.» In solch einem Strudel befindet sich der FCB.

Und der Negativtrend spiegelt sich in der Tabelle wieder: Die Basler sind mit der Pleite auf Rang 7 der Super-League-Tabelle abgerutscht. Am Sonntag könnten sie vom FC Sion noch auf Platz 8 verdrängt werden. Gegen die Walliser kämpft der FC Basel am kommenden Samstag im Joggeli um bitternötige drei Punkte. Fährt er sie nicht ein, wird die Lage noch düsterer – und der Druck auf Mannschaft und Trainer immer grösser.

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Kommentare

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05.02.2023 16:29

Tschuegge

….spielen wir bald gehen den Abstieg. Der Golie hat es ja prophezeit, und hilft richtig stark in diese Richtung mit…!!!!

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