Die Schweiz zahlt so viel Entwicklungshilfe wie noch nie
Baseljetzt
Im vergangenen Jahr hat die Schweiz rund 4,6 Milliarden Franken für die Entwicklungshilfe ausgegeben. Ein Viertel des Geldes floss in das Asylwesen. Damit ist ein neuer Höchstwert erreicht.
Die öffentliche Entwicklungshilfe (APD) der Schweiz hat sich im Jahr 2023 auf 4,640 Milliarden Franken belaufen. Das sind 347 Millionen Franken mehr als im Vorjahr (2022: 4,293 Mrd. CHF). Das entspricht 0,60 Prozent des Bruttoinlandeinkommens – der höchste je erreichte Stand in der Schweiz. Im Vorjahr lag die Quote von APD zum Bruttoinlandeinkommen noch 0,4 Prozentpunkte tiefer bei 0,56 Prozent.
Der anrechenbare Anteil der Asylkosten in der Schweiz machte mit 1,311 Milliarden Franken insgesamt 28 Prozent der APD aus, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Donnerstag mitteilte. 538 Millionen Franken davon entfielen auf Personen mit Schutzstatus S aus der Ukraine.
Zu diesem Ergebnis führten insbesondere die umfassenden Unterstützungsanstrengungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, dem Konflikt im nahen Osten sowie die Kosten für die Aufnahme von Asylsuchenden, Geflüchteten und Schutzsuchenden während der ersten zwölf Monate ihres Aufenthalts in der Schweiz, wie das EDA weiter mitteilte.
Schweiz unter den Top-Ten
Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und der Abteilung für Frieden und Menschenrechte umgesetzt. Deren Budget deckte laut dem EDA rund zwei Drittel der APD im Jahr 2023 ab. Ergänzt werden die Gelder der APD von den übrigen Bundesstellen sowie den Beiträgen der Kantone und Gemeinden.
Der Anteil der APD wird nach international vereinbarten Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung berechnet. Konkret wird der Anteil der APD am Bruttoinlandeinkommen aller 31 Mitgliedstaaten verglichen. In diesem Ranking belegt die Schweiz den achten Platz und steigt damit gegenüber 2022 um einen Rang auf, so das Aussendepartement.
Mit ihrer internationalen Zusammenarbeit trage die Schweiz zur Bekämpfung der Armut, zur Förderung des Friedens und der Menschenrechte, zur Bewältigung von globalen Herausforderungen sowie zur Beseitigung der Ursachen von Flucht und irregulärer Migration bei, hiess es weiter. (sda/tme)
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mil1977
Dieses viele Geld wäre bei hiesigen Rentnern und bedürftigen Familien wesentlich besser aufgehoben gewesen.
vatiga
Wenn das Geld gezielt und in Infrastruktur investiert wird, hilft das langfristig ärmeren Ländern eine eigene funktionierende Wirtschaft aufzubauen, was zu weniger Migration und mehr Handel führt.