Tempomessung
Basel-Stadt

Die «Smiley»-Anzeige bei der Solitude im Test

12.12.2025 12:26 - update 12.12.2025 12:54
Michael Kempf

Michael Kempf

In der Solitude-Promenade dürfen Velos nur im Schritttempo fahren. Eine «Smiley»-Anzeige soll sie daran erinnern. Doch wie gut wirkt diese Massnahme der Basler Polizei? Baseljetzt hat den Test gemacht.

Mitarbeit: Maurus Voltz

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei versetzte die «Smiley»-Anzeige an der Solitude-Promenade, da der erste Standort ungeeignet war
  • Velofahrende halten das Schritttempo kaum ein; Hinweise und Anzeige verändern das Verhalten nicht
  • Trotz Beobachtung und Kampagne «Fair im Verkehr» bleibt der Nutzen der Anzeige fraglich

Auf Anfrage von Baseljetzt bestätigt die Kantonspolizei Basel-Stadt, dass sie die «Smiley»-Anzeige Ende Oktober noch auf der anderen Seite der Solitude-Promenade aufgestellt hat. «Eine erste Auswertung hat dann aber gezeigt, dass der Standort nicht optimal ist», so die Kantonspolizei Basel-Stadt weiter. Aus diesem Grund habe man sie auf die gegenüberliegende Seite verschoben.

Kaum einer fährt Schritttempo

Die Umfrage von Baseljetzt (siehe Video oben) zeigt: Kaum eine:r der Velofahrer:innen hält sich ans Schritttempo. Die meisten sind deutlich schneller unterwegs. Oft kommt es beinahe zu einer Kollision. Wenn das Velo geschoben wird, dann aus Gründen wie einem verstauchten Knöchel oder einem Platten im Reifen.

Die meisten Velofahrer geben zu, dass sie schneller als Schritttempo durch die Unterführung fahren, wenn sie auf ihr Tempo angesprochen werden. Weder die Leuchtsäulen noch die Markierungen auf dem Boden oder die neu installierte «Smiley»-Anzeige würden daran etwas ändern.

Eine Velofahrerin bringt den Vorschlag eines Verkehrsspiegels. Dadurch würden sich die Verkehrsteilnehmenden (also Fussgänger:innen, Velo- und Trottinettfahrer:innen) zumindest früh genug sehen.

Polizei beobachtet die Situation

Laut der Kantonspolizei Basel-Stadt sind die «Smiley»-Anzeigen so eingestellt, dass bei einer Geschwindigkeit bis 10 km/h ein grünes, lächelndes Gesicht und ab einer Geschwindigkeit über 10 km/h ein rotes, erzürntes Gesicht angezeigt wird. Da es sich um eine temporär angebrachte Anzeige handle, werden keine Daten erfasst. Die Kantonspolizei Basel-Stadt beobachte die Situation aber weiter und stehe in engem Kontakt mit dem Verein Rheinpromenade Kleinbasel.

Die Polizei habe festgestellt, dass es allgemein in letzter Zeit zu immer mehr Konflikten zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern gekommen ist, erklärt sie gegenüber Baseljetzt. Aus diesem Grund unterstütze sie auch die Kampagne «Fair im Verkehr». Ziel ist es, alle – egal, ob sie mit dem Fahrrad, dem Scooter, zu Fuss oder mit dem Auto unterwegs sind – für die Verkehrsregeln zu sensibilisieren. Ob dies mit einer solchen «Smiley»-Anzeige möglich ist, bleibt fraglich. Die Baseljetzt-Umfrage zeigt zumindest: wohl eher nicht.

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