«Die Solidarität ist riesig»: Grosse Aufräumaktion im zerstörten Schrebergarten
Leonie Fricker
Vergangene Woche hat ein Unbekannter im Schrebergarten von Richard von Allmen beim Rankhof gewütet. Der Schock sitzt noch immer tief. Allmählich kehrt jedoch wieder Ordnung ein und der Hobbygärtner schöpft neuen Mut.
Es war ein trauriger Anblick, der sich Anfang letzter Woche im Schrebergarten von Richard von Allmen bot: Obstbäume und Sträucher wurden mutwillig beschädigt, Gemüsebeete verwüstet und mutmasslich vergiftet. In der Nacht auf Dienstag war ein Unbekannter im Garten zugegen und zerstörte nahezu alles, was nicht niet- und nagelfest war, Baseljetzt berichtete. Für den langjährigen Hobbygärtner ein riesiger Schock – emotional wie auch finanziell ist der Schaden erheblich.
Schrebergarten-Präsident ist bestürzt
Auch Sherif Gunjal, der Präsident der Familiengärten Rankhof, zeigt sich über den Vorfall beunruhigt. Von Allmens Parzelle ist nicht die erste, die von Unbekannten zerstört wurde. Wer hinter der jüngsten Tat steckt, ist auch ihm ein Rätsel. Einen Nachbarschaftskonflikt hält er zwar für unwahrscheinlich, kann ihn aber nicht ausschliessen, wie er gegenüber Baseljetzt sagt. Zwar komme es hin und wieder zu kleineren Auseinandersetzungen unter den Gartenbesitzern, «aber nicht in einem Ausmass, dass jemand gleich einen Baum zerstören oder Pflanzen beschädigen würde», so Gunjal.
Genauere Abklärungen müssten letztlich die Behörden treffen. Videoaufnahmen einer Überwachungskamera, die mutmasslich den Täter zeigen, befinden sich derzeit bei der Polizei. Was sich Gunjal hingegen wünschen würde, wäre ein höherer Zaun, der die Schrebergärten nach Aussen noch besser abschirmen würde.
Das Chaos lichtet sich
Der Schock sitzt also auch Tage nach der Tat immer noch tief. Doch von Allmens Blick richtet sich langsam wieder nach vorn. Am Sonntag erhielt er tatkräftige Unterstützung: Freunde und Familie des Geschädigten rückten an, um beim Wiederaufbau seines Schrebergartens zu helfen. Gemeinsam wurde haufenweise Gartenabfall beseitigt, aufgeräumt und neuer Mut gefasst.
«Ich bin sehr dankbar für die Hilfe», sagt von Allmen. Auch sein Gartennachbar, dessen Tomaten nebenan zerstört wurden, half am Sonntag mit, das Chaos zu beseitigen. Die Basler Stadtgärtnerei zeigte sich ebenfalls kulant und holte das Grüngut des IV-Rentners sogar kostenlos ab. «Die Solidarität der Leute ist so toll – alle wollten helfen. Einigen musste ich sogar absagen, damit wir uns nicht gegenseitig auf die Füsse treten», freut sich von Allmen.
Unter den Helfenden waren auch Damaris und Julia, Freundinnen von von Allmens Sohn. Als sie von der mutwilligen Zerstörung des Gartens erfuhren, wollten sie unbedingt helfen. «Wenn so etwas passiert, stehen wir selbstverständlich bereit», sagt Damaris. Julia, selbst leidenschaftliche Hobbygärtnerin, kann den Schmerz von Allmens gut nachvollziehen: «Man freut sich über jedes Pflänzchen, das gedeiht. Und wenn dann alles von einem Moment auf den anderen zerstört wird, fehlen einem einfach die Worte.»
Für von Allmen war die gemeinschaftliche Aufräumaktion ein Hoffnungsschimmer. «Der Garten wird wieder aufgebaut, und zwar so, wie er uns gefallen hat», sagt er entschlossen. Aufgeben sei keine Option. Ein neuer Apfelbaum soll bereits im Herbst in seinen Schrebergarten einziehen.
Mitarbeit: Shahed Staub
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Thomy
Schön das so ein Solidarisches Mitgefühl aufkommt und anpackt
User
Ob sie den finden?