Dieses Ei aus römischer Zeit ist innen immer noch flüssig!
©Bild: Oxford Archaeology
Entdeckung
International

Dieses Ei aus römischer Zeit ist innen immer noch flüssig!

13.02.2024 07:12 - update 13.02.2024 09:44

Baseljetzt

Forscher:innen sind bei einer Ausgrabung in der englischen Stadt Aylesbury auf mehrere Eier aus römischer Zeit gestossen. Eines davon enthält immer noch flüssiges Eiweiss und Dotter.

Wie der Ausgrabungsleiter des Unternehmens Oxford Archaeology, Edward Biddulph, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, gehen Experten davon aus, dass es sich dabei um Eiweiss und Dotter handelt, die sich zu einer einzigen Flüssigkeit verbunden hätten. Das ergab demnach ein CT-Scan, der den Inhalt mitsamt Luftblase zeigte. Dieser sei vor einigen Monaten vorgenommen worden, um zu klären, wie das Ei, das wahrscheinlich von einem Huhn stammt, am besten konserviert werden könne.

Dieses Ei aus römischer Zeit ist innen immer noch flüssig!
Der Mikro-CT-Scan zeigt die Flüssigkeit im Ei. Bild: DGB Conservation 2023

Das Ei wurde den Angaben zufolge in einer mit Wasser gefüllten Grube gefunden, aus der einst Wasser zum Brauen geschöpft wurde. Womöglich war es dort als Teil einer Opfergabe zwischen den Jahren 270 und 300 christlicher Zeitrechnung platziert worden. Weitere Eier, die dort ebenfalls entdeckt wurden, zerbrachen demnach nach dem Kontakt mit der Luft – herausgetreten sei eine Flüssigkeit mit einem penetrant schwefeligen Geruch.

Rückschlüsse auf Tierhaltung

«Das Ei hat riesiges Forschungspotenzial», schrieb Biddulph. Das betreffe zum einen die Frage, wie solche Objekte erhalten werden könnten, aber auch, um welche Hühnerart es sich handelte sowie Fragen um die Haltung und Nutzung von Hühnern und Vögeln in römischer Zeit.

Ausser den Eiern wurde bei den Ausgrabungen zwischen 2007 und 2016 auch ein seltener Korb gefunden, in dem sich wohl auch Brot befunden haben könnte. Möglich sei, dass die Objekte im Rahmen einer Trauerprozession als Opfergabe für die Unterwelt in die Grube gelangten, so Biddulph weiter. (sda/daf)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.