Doch kein «Quartierzentrum»: Was ist eigentlich im Claraturm los?
Larissa Bucher
Laut Versprechen im Abstimmungskampf sollte der oberste Stock des Claraturms «der Quartierbevölkerung zur Verfügung stehen». Die Realität sieht derzeit aber anders aus.
2013 wurde ein harter Abstimmungskampf rund um den Bau des Claraturms geführt. Mit 53 Prozent gab es schliesslich ein knappes Ja an der Urne. Mitverantwortlich dafür war ein Argument, welches von den Befürwortern immer wieder betont wurde. Sie versprachen, dass die oberste Etage des Claraturms der breiten Bevölkerung zur Verfügung stehen wird. Im Abstimmungsbüchlein stand: «Im obersten Stockwerk des Claraturms ist ein Saal von über 300 m2 für bis zu 240 Personen vorgesehen. Dieser soll als Quartierzentrum der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.»
Keine Interessenten gefunden
Zehn Jahre später ist aber nichts von diesem «Quartierzentrum» zu sehen. Wie Architektur Basel schreibt, sei im ersten Stock nur etwas zu finden: Leere. Die Eigentümerin des Claraturms ist die UBS. Auf die Leere im obersten Stock angesprochen, entgegnete sie: «UBS Asset Management ist seit Längerem bestrebt, eine Mieterschaft für die oberste Etage im Claraturm zu finden und hat bereits mehrere Möglichkeiten geprüft, wie diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.»
Bis anhin habe man jedoch noch keine Interessenten gefunden, welche die Anforderungen einer Publikumsnutzung erfüllten, zitiert Architektur Basel die UBS weiter. Auf weitere Rückfragen darauf, was die Herausforderungen bei der Vermietung seien, habe man dann keine Antwort mehr erhalten.
Politik schreitet ein
Auch in der Politik scheint man vom Leerstands im Claraturm Kenntnis zu haben. So hat Grossrat René Brigger vergangene Woche eine Anfrage eingereicht: «Ich gehe davon aus, dass dieser Sondernutzungsplan verbindlich gegenüber der Eigentümerschaft durchgesetzt werden kann.» Er möchte von der Regierung wissen: «Wann und wie kann der Bebauungsplan so umgesetzt werden, dass im obersten Vollgeschoss eine Publikumsnutzung möglich wird?»
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