Randsport
Sport

Doppelaxtwerfen: Ein Trainingsbesuch beim Basler WM-Bronze-Gewinner

07.09.2024 14:44 - update 25.03.2025 15:06
Florian Vögeli

Florian Vögeli

Ende August schrieb ein Basler an einer WM Schweizer Geschichte. Neben dem Frauenteam gewann Patrick Born vom Basler Verein Basiläxt die Bronze-Medaille in der Randsportart Doppelaxtwerfen. Ein Trainingsbesuch auf dem Schänzli-Areal.

In der Mitte der Pferderennstrecke auf dem Schänzli-Areal stehen acht Zielscheiben. Es sind Scheiben von einem Baumstamm. Auf der Schnittfläche sind die Zielmarkierungen aufgemalt. Daneben steht ein Tisch, um den sich die Mitglieder des Basler Vereins Basiläxt und ihres Partnervereins aus Rohrdorf versammelt haben.

Überraschende WM-Medaille

Zwei Wochen nach dem Coup in England sind die Erinnerungen an die Weltmeisterschaft noch frisch. Patrick Born hat erst vor knapp zwei Jahren den Weg zu dieser Sportart gefunden. Zuvor war der 53-jährige Basler als Trailrunner unterwegs. Jetzt kann er stolz seine WM-Bronzemedaille präsentieren.

Dass es so schnell ging, überrascht ihn selbst: «Die grossen Nationen in diesem Sport wie Kanada, Schweden oder Deutschland haben vor der WM Ausscheidungswettkämpfe ausgetragen. Da wusste ich, dass sehr gute Werfer an der WM dabei sein werden. Deshalb wäre ich mit einem Platz unter den ersten 50 zufrieden gewesen». Aber er wurde Dritter.

Die Regeln

Willst du wissen, wie die Sportart funktioniert? Das sind die Regeln.

Dieses Niveau will er nun unbedingt halten. Bei der nächsten Weltmeisterschaft in zwei Jahren will er wieder voll angreifen. «Der Erste ist dreifacher Weltmeister und schon 74 Jahre alt. Da sehe ich noch viel Potenzial», lächelt Born auf die Frage nach seinen nächsten Zielen.

Das Schweizer Frauen-Team holt WM-Bronze

Erstmals konnte die Schweiz auch im Teamwettbewerb eine WM-Medaille feiern. Das Frauenteam, bestehend aus einer Tessinerin und zwei Frauen des Partnerclubs Axtwurfverein Rohrdorf, gewann die Bronzemedaille. Trotz der Erfolge lässt sich mit dieser Sportart kein Geld verdienen.

Dabei geht es den Athletinnen und Athleten gar nicht ums Geld, sondern vielmehr um eine gewisse Anerkennung, wie WM-Bronzemedaillengewinnerin Lynn Grossniklaus vom Axtverein Rohrdorf erklärt: «Es wäre manchmal einfach schön, wenn ein gewisses Interesse an Randsportarten da wäre. Damit meine ich nicht nur die Doppelaxtwerfer. Es wäre toll, wenn die Randsportarten auch in den Medien oder in der breiten Öffentlichkeit ein bisschen mehr Gehör finden würden».

Trotz oder gerade wegen des geringen Bekanntheitsgrades der Sportart sei die Stimmung nicht nur im Training, sondern auch bei den Wettkämpfen grossartig und sehr angenehm. So hat Born in dieser Sportart eine Art zweite Familie gefunden.

Ungewisse Zukunft

Natürlich fasziniere ihn auch der Sport an sich: Das Doppelaxtwerfen sei etwas ganz Besonderes. «Allein die Doppelaxt ist schon etwas Cooles.» Wenn Patrick Born zum Training kommt, vergisst er den Alltagsstress, sagt der 53-Jährige. «Beim Werfen bin ich in einem Tunnel, komme zu mir und sammle mich. Es ist fast schon meditativ.»

Der Verein Basiläxt finanziert sich durch Mitgliederbeiträge und spezielle Anlässe. Interessierte können die Anlage mieten, um die Sportart auszuprobieren oder sich ein gemütliches Grillfest zu gönnen. Sei das im Rahmen eines Familienfestes oder eines Firmenanlasses.

Doch der Verein blickt in eine ungewisse Zukunft. Weil das Schänzli-Areal umgebaut wird, wissen die Basler Doppelaxtwerfer nicht, wo und ob sie in Zukunft noch Platz haben werden. Das Schänzli sei optimal auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Nur schweren Herzens würden sie ihren Standort aufgeben.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

09.09.2024 04:47

pserratore

👍

0 0
07.09.2024 22:02

spalen

was es nicht alles gibt. ich hatte keine ahnung von diesem sport

4 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.