Bitteres Ende einer gelungenen EHC Basel-Saison: «Es braucht Zeit, das zu verarbeiten!»
Florian Vögeli
Der EHC Basel verliert das fünfte Spiel der Finalserie gegen Visp knapp mit 3:4, womit die Walliser den Titelgewinn in Basel feiern können. Trotz grosser Enttäuschung finden die Basler bereits positive Worte für eine gelungene Saison.
Es wäre viel mehr möglich gewesen an diesem Dienstagabend in der St. Jakob-Arena. Der EHC Basel geht mehrmals in Führung, kann diese aber nicht verteidigen. So gelingt Visp drei Minuten vor Schluss der Siegtreffer zum 4:3.
Damit entscheiden die Walliser die Finalserie mit 4:1 für sich und feiern den Titelgewinn auf dem Basler Eis. Auf der anderen Seite sitzt die Enttäuschung tief, wie Stürmer Dario Kummer nach dem Spiel erzählt: «Jeder von uns braucht jetzt seine fünf Minuten Ruhe. Wir brauchen jetzt Zeit, um das zu verarbeiten.»
«Sie sind verdient Schweizermeister!»
Kummer ärgert sich vor allem darüber, dass er und seine Teamkollegen schon die ganze Serie über unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. «Wie heute haben wir nach einer Führung immer wieder unreif reagiert. Letztlich hat Visp aber auch gut gespielt, ist dem System treu geblieben und hat verdient gewonnen.»
Interview mit Stürmer Dario Kummer:
Nicht nur die Spieler, auch Sportchef Kevin Schläpfer zeigte sich enttäuscht: «Natürlich wollten wir alle unbedingt gewinnen. Ich habe das Gefühl, dass unsere Energie und unsere Reserven nicht ganz gereicht haben. Wir sind harziger als Visp durch die Playoffs gekommen. Das hat man am Ende ein bisschen gemerkt. Wir haben in der Serie gegen Visp nicht mehr die nötige Intensität an den Tag legen können.» Aber natürlich habe Visp auch sehr gut gespielt, so Schläpfer weiter. «Sie waren besser als wir und sind verdient Schweizermeister!»
Spannende Phase für den Sportchef
Aber die Entwicklung stimmt. Vor einem Jahr scheiterten die Basler noch im Playoff-Viertelfinal. Dieses Jahr gewannen sie die Qualifikation und schafften es bis in die Finalserie. «Wenn uns das vor der Saison jemand gesagt hätte, hätten wir sofort unterschrieben. Ich glaube, unsere Fans, Zuschauer und Sponsoren sehen das auch so. Es war eine grossartige Saison. Und so möchte ich sie auch in Erinnerung behalten. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir stolz auf diese Silbermedaille sein können, auch wenn es die Verlierermedaille ist. Aber andere Teams haben gar keine», so der Sportchef.
Auch Kummer kann bereits ein wenig positiv auf die Saison zurückblicken: «Wir können schon stolz auf uns sein. Aber es braucht noch etwas Zeit. Jetzt stossen wir heute Abend noch gemeinsam an und haben in den nächsten Tagen noch Einzelgespräche und ein Abschlussessen. Danach gehen wir in die Ferien, um uns zu erholen».
Für Schläpfer steht nun eine spannende Zeit bevor, wie er selbst sagt: «Es wird interessant sein zu sehen, wo wir noch Verbesserungsmöglichkeiten sehen und wo wir uns weiterentwickeln können. Das soll keine Kritik sein, aber nur so kann man sich weiterentwickeln. Nach so einer Saison ist das auch eine Herausforderung. Aber es hilft auch, diese Niederlage zu verarbeiten. Schliesslich haben wir verloren und das wollen wir nächstes Jahr nicht mehr!»
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Thomy
Nächstes Mal klappt es dann 🍀
pulchi
Dritte Saison in der Swiss League und schon im Finale. Topp Leistung vom EHC