Ein Jahrhundert Zahnmedizin in Basel: Ein Institut, das man erst gar nicht wollte
©Bild: Keystone, Baseljetzt / Montage: Baseljetzt
Jubiläum
Basel-Stadt

Ein Jahrhundert Zahnmedizin in Basel: Ein Institut, das man erst gar nicht wollte

22.04.2024 18:59
Jessica Schön

Jessica Schön

Vor 100 Jahren hat das Basler Institut für Zahnmedizin seinen Betrieb aufgenommen. Während der Beruf einen grossen Wandel erfahren hat, ändern sich manche Dinge nie.

Die Universitäre Ausbildung für Zahnmedizin in Basel feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Seit dem Wintersemester 1924/25, als der Unterricht am «Zahnärztlichen Institut» am Petersplatz 14 mit fünf Dozenten und 20 Studenten begann, hat sich der Beruf stark gewandelt. Heute ist das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin Basel an der Mattenstrasse 40 zuhause, mit 40 Dozent:innen und 156 Studierenden.

Ursprünglich gab es jedoch Bedenken rund um die Gründung eines Zahnmedizinischen Instituts an der Universität Basel. Manche glaubten, dass die Zahnheilkunde vor allem auf praktischem Können beruhe, das durch Erfahrung bei Zahnärzten erworben werden könne. Ironischerweise war Basel nach Genf (1881), Zürich (1895) und Bern (1921) denn auch die letzte Schweizer Universität, die ein Zahnärztliches Institut gründete – und das, obwohl Basel bekanntlich die schweizweit erste Universität beheimatet.

Digitalisierung und Lifestyle

Zwischenzeitlich hat sich der Beruf stark gewandelt, weiss Raymond Cron, Präsident des Verwaltungsrates des UZB: Zahnärztliche Behandlungen seien heute hoch digitalisiert, was im Bereich der Diagnostik viel mehr Möglichkeiten schaffe. Auch in diesem medizinischen Gebiet halte die Künstliche Intelligenz Einzug: «Das Abbildern eines Gebisses mit digitalen Methoden eröffnet Ansätze und Verfahren die zu einer höheren Qualität und zu einer schonenderen Zahnbehandlung führen.»

Auf der Patientenseite sei ein vermehrtes Aufkommen von Lifestyle-orientierten Behandlungen festzustellen: Das Aufhellen der Zähne («Bleaching») oder das Einsetzen von sogenannten «Veneers», also dünnen, massgefertigten Schalen aus Keramik, sind etwa Wege, das ästhetische Erscheinungsbild der Zähne zu verbessern. Gleichzeitig, so Cohn, könnten die Zähne dank moderner Zahnerhaltungstechniken heute länger erhalten werden: «Es gibt eine Tendenz, den Zahn nur zu ziehen, wenn es nicht mehr anders geht:»

Das Zwischenmenschliche bleibt wichtig

Trotz des technologischen Fortschritts bleibt der menschliche Aspekt der Zahnmedizin von zentraler Bedeutung. Der Zahnarzt müsse die digitalen Methoden schliesslich so einsetzen, dass sie den Patient:innen optimal zugutekommen, so Cohn: «Am Ende des Tages behandelt der Zahnarzt Menschen»

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.