Diese Lehren sollte der Kanton aus der Bewältigung der Corona-Pandemie ziehen
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Externe Evaluation
Basel-Stadt

Diese Lehren sollte der Kanton aus der Bewältigung der Corona-Pandemie ziehen

20.03.2024 11:59 - update 20.03.2024 16:48
Michael Kempf

Michael Kempf

Der Regierungsrat hat am Mittwoch den externen Evaluationsbericht über die Lehren aus der Corona-Krise und deren Bewältigung veröffentlicht. Ein umfassender Schlussbericht soll Ende Jahr folgen.

«Die COVID-19-Pandemie war die grösste globale Gesundheitskrise des laufenden Jahrhunderts. Zahlreiche Menschen sind schwer erkrankt oder sogar verstorben.» So beginnt die Medienmitteilung über den Evaluationsbericht.

Der Regierungsrat hat das Politikberatungsunternehmen Interface Politikstudien, Forschung und Beratung AG mit der Evaluation des Krisenmanagements des Kantons Basel-Stadt bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie beauftragt.

Pandemie gut bewältigt

Gemäss Evaluationsbericht hat der Kanton Basel-Stadt die Pandemie gut bewältigt. So war die Gesundheitsversorgung während der gesamten Pandemie sichergestellt. Der Bericht hebt auch die im interkantonalen Vergleich hohe Testrate in Basel-Stadt hervor. Auch bei der Impfquote weist Basel-Stadt den landesweit höchsten Wert auf, was für ein Vertrauen in die staatlichen Gesundheitsdienste spricht.

Die wirtschaftlichen und kulturellen Abfederungsleistungen waren im Vergleich zu anderen Kantonen hoch und konnten rasch umgesetzt werden. Anders sieht es bei der Abfederung der sozialen und psychologischen Folgen aus. Hier sieht die Evaluation für zukünftige Pandemien noch Verbesserungsbedarf.

Auch bei der Kommunikation kommt die Evaluation zu unterschiedlichen Ergebnissen. So bewertet sie die externe Kommunikation mit der Bevölkerung als gut, sieht aber bei der verwaltungsinternen Kommunikation mit den eigenen Mitarbeitenden noch Optimierungspotenzial.

Die Pandemie in Bildern

Zehn Verbesserungsempfehlungen

Die Evaluation kommt zum Schluss, dass der Kanton Basel-Stadt die Pandemie gut überstanden hat. Aufgrund ihrer Analyse sieht Interface aber auch Verbesserungspotenzial und formuliert deshalb zehn Empfehlungen an den Kanton:

Empfehlungen an den Regierungsrat

  • Business Continuity Management in der Kantonsverwaltung einführen
  • Starke Vertretung von Basel in interkantonalen Gremien beibehalten
  • Informationsmanagement in der Krise verbessern / Integrale Lage

Empfehlungen an das Gesundheitsdepartement

  • Grundlagen für eine bessere Umsetzung der Pandemieplanung schaffen
  • Stärkere Einbindung von Stakeholdern in die Pandemieplanung

Empfehlungen an das Justiz- und Sicherheitsdepartement

  • Abklärung zu den Grundlagen für den Bevölkerungsschutz
  • Dienstleistungen der KKO bei der Verwaltung bekannter machen
  • Departemente in KKO einbinden und Funktion Strategiestab klären

Empfehlung an das Finanzdepartement (Human Resources)

  • Konzept zur Mitarbeiterkommunikation in Krisen erarbeiten

Empfehlung an die Staatskanzlei

  • Rolle der Generalsekretärenkonferenz in Krisen prüfen

«Der Regierungsrat will die aus dem Bericht hervorgegangenen Empfehlungen bestmöglich umsetzen», heisst es in der Medienmitteilung. Dazu hat er bereits Massnahmen initiiert und umgesetzt, die aus direkten Erfahrungen während der Pandemie hervorgegangen sind.

Bis Ende Jahr wird der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Schlussbericht zur Motion betreffend Erkenntnisse aus der Corona-Krise und deren Bewältigung vorlegen. Die Erkenntnisse sollen nicht nur Grundlagen für die künftige Bewältigung von Pandemien liefern, sondern der kantonalen Verwaltung auch als Leitfaden für allgemeine Krisensituationen dienen.

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