Abstimmung
Baselland

Urnengang in Tenniken: Ein Traktor spaltet die Gemeinde

26.01.2024 05:43 - update 26.01.2024 06:34
Nathalie Schaffner

Nathalie Schaffner

In Tenniken kommt etwas eher Ungewöhnliches an die Urne: der Kauf von zwei Traktoren. Die Gemeinde möchte ihre Fahrzeuge trotz finanzieller Schieflage ersetzen – ganz zum Unmut von Gegner:innen.

Vom Strassenunterhalt zum Transport diverser Güter – der Traktor der Gemeinde Tenniken macht so einiges. Er kann sogar noch mehr: für Streit sorgen. Die Gemeinde möchte zwei ihrer Werkhoffahrzeuge ersetzen. Dafür wird ein Kredit in der Höhe von 265’000 Franken benötigt. Einverstanden sind damit nicht alle. Denn die Gemeinde weist für das Budget 2024 einen Mehraufwand von rund einer halben Million Franken auf.

Braucht es in finanziell unsicheren Zeiten neue Traktoren? «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt», sagt Gemeindepräsident Thomas Grüter. Die Kosten für den Unterhalt der aktuellen Fahrzeuge sei gross, die neuen Traktoren wären somit eine Investition in die Zukunft. «Wir bekommen für die bestehenden Fahrzeuge ein so tolles Eintauschangebot, dass wir das fast nicht in die Zukunft schieben können», so Grüter. Anders sehen dies Gegner:innen. Diese haben erfolgreich das Referendum ergriffen.

Mangelnde Fahrsicherheit

Gegen die aktuellen Fahrzeuge spricht gemäss Pascal Haemmerli, dem Werkhofleiter der Gemeinde Tenniken, einiges. Der Traktor sei zu alt, um die neue Abgasstufe zu erfüllen. Der Verbrauch wäre beim neuen Traktor besser. «Ich finde es in der heutigen Zeit wichtig, dass man auch auf die Umwelt schaut», sagt Haemmerli. Ausserdem seien die Lichter veraltet. «Gutes Licht ist extrem wichtig für den Winterdienst. Wenn es schneit und dunkel ist, sorgt gutes Licht für die Fahrsicherheit.»

Die Fahrzeuge werden vielseitig eingesetzt, weshalb es für Pascal Haemmerli auch wichtig ist, dass diese zuverlässig funktionieren. Anders sei ein Winterdienst nicht möglich. «Das kann man mit einem Krankenwagen oder Feuerwehrauto vergleichen: Es muss einfach laufen.»

Das Referendumskomitee wollte sich auf Anfrage von Baseljetzt nicht äussern. Weil es genügend Unterschriften gesammelt hat, entscheidet die Stimmbevölkerung von Tenniken am 3. März über den Kauf der neuen Traktoren.

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