
«Ein Verlust für die Region»: Der Skilift Langenbruck wird abgerissen
Giulia Ballmer
Nach über 70 Jahren ist Schluss: Der Skilift Langenbruck wurde am Montag abgerissen. Nach Jahrzehnten treuer Dienste fällt die Anlage dem Klimawandel zum Opfer und damit geht ein Stück regionaler Wintersportgeschichte zu Ende.
Das Wichtigste in Kürze
- Peter Hammer ist seit 50 Jahren Skiliftbetreiber und bedauert diesen Entscheid.
- Der Abriss kostet rund 80’000 Franken.
- Für den Skiclub Reigoldswil fehlt nun ein Stück Identität.
An diesem nebligen Montagmorgen wird der Skilift Langenbruck beerdigt. Nachdem er im letzten Jahr nur an einem einzelnen Novembertag in Betrieb war, fiel der Entscheid über den Lift an der Generalversammlung Ende Juni. Der über 70-jährige Skilift namens «Untere Wanne», dessen Talstation auf etwa 730 Meter liegt, wurde am Montagmorgen abgerissen. Punkt halb elf wurde der erste Schnitt am Förderseil getätigt und läutete somit das Ende des Skilifts ein.
«Wir müssen der Realität ins Auge schauen»
Auch Peter Hammer betrachtete an diesem Morgen für ein letztes Mal seinen Skilift. Seit etwa 50 Jahren beitreibt und prägt er den Skilift Langenbruck. «So weh wie das tut, wir müssen der Realität ins Auge schauen», erklärt Hammer. Der Grund für den Rückbau sei aber nicht der Zustand der Anlage, diese sei noch in Topform, betont der Skiliftbetreiber. Hauptverantwortlich für das Ende dieses Skilifts sei das Klima: «Die Erwärmung, die wir auf dieser Höhe gut spüren, wird weiterhin fortschreiten», erklärt der 75-Jährige. Der komplette Abriss kostet rund 80’000 Franken. Für Peter Hammer sei es wichtig, dieser Rückbau zu realisieren und den Skilift nicht der Natur zu überlassen: «Einen gewissen Stolz haben wir, um das zum richtigen Zeitpunkt zu machen», so der Skiliftbetreiber.
«Ein wesentlicher Teil des Baselbiets fällt weg»
Obwohl der obere Skilift «Obere Wanne» bestehen bleibt, sieht Peter Hammer den Abriss des unteren Skilifts als grossen Verlust für die Region. Er beachte die Funktion der Lifte in den kleinen Gebieten als wichtig, da man dort das Skifahren erlerne. «Es war immer ganz schön, wenn man die glänzenden Augen der Kinder beobachten konnte», erinnert sich der Skiliftbetreiber: «Mit unserer Anlage fällt ein wesentlicher Teil des Baselbiets weg.»
Ein Treffpunkt für die Region: Skiclub Reigoldswil bedauert den Abriss
Auch die Präsidentin des Skiclubs Reigoldswils, Fabienne Ballmer, bedauert diesen Abriss: «Für uns war das der Skilift der Region, wir konnten uns damit identifizieren und das fehlt jetzt.» Wann immer in der Region genügend Schnee lag, nutze der Baselbieter Skiclub die Gelegenheit und führte seine Trainings in Langenbruck durch. «Man hat uns wahrgenommen und konnte Kinder motivieren, dem Club beizutreten», erzählte Ballmer. Neben dem sportlichen Aspekt sei das Skigebiet auch ein sozialer Ort gewesen: «Es war ein Treffpunkt für Skibegeisterte der Region, den man schätzte», erklärte die Präsidentin des Skiclubs gegenüber Baseljetzt.
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Hoschi
Es ist ein trauriger, aber leider notwendiger Schritt wegen dem menschengemachten Klimawandel.
spalen
schade, aber leider ist das die realität: schnee wird bei uns immer seltener.
traurig ist es aber in jedem fall