«Hier war das Mekka des Wintersports»: Langenbruck bewahrt ein Stück seines Skilifts
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Andenken
Baselland

«Hier war das Mekka des Wintersports»: Langenbruck bewahrt ein Stück seines Skilifts

04.10.2025 09:00 - update 04.10.2025 15:09
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Peter Hammer stand schon als Teenager in Langenbruck auf den Ski. Damals war das Gebiet die Hochburg des regionalen Wintersports. Eine Gedenktafel soll an die Ära erinnern, wenn der Lift bald nicht mehr steht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nächsten Monat wird der untere Skilift in Langenbruck abgerissen.
  • Als Relikt bleibt eine der Stahlstützen, und auch eine Gedenktafel soll an den Skilift erinnern.
  • Betreiber Peter Hammer wird den oberen Lift weiter betreiben und hofft, diesen nicht auch bald aufgeben zu müssen.

«Von 1952 bis 1990 hatten wir im Schnitt 60 Betriebstage, am Ende waren es noch zwischen null und zehn.» Der langjährige Betreiber des Schlepplifts in Langenbruck, Peter Hammer, hat den Wandel von Anfang bis Ende miterlebt. Die Schneetage wurden weniger, das Skifahren im Baselbiet zu einer Seltenheit. Letztes Jahr war der Skilift «Untere Wanne», dessen Talstation auf etwa 700 Metern Höhe liegt, nur einen halben Tag in Betrieb. Rentabel war der Lift schon lange nicht mehr. Rund 10’000 Franken verschlang seine Instandhaltung jährlich.

«Das tut schon weh»

Der 75-jährige Wintersportler stand schon als Teenager in Langenbruck auf den Ski. An die «goldenen Zeiten» des Baselbieter Skigebiets erinnert er sich gerne zurück. Der Winterbetrieb sei für Langenbruck viele Jahrzehnte sehr wichtig gewesen. Gerade in der Zeit, bevor der Belchentunnel den Weg in die Alpen deutlich erleichterte. «Für Basel und Baselland war hier das Mekka des Wintersports», erzählt Hammer. Im absoluten Spitzenjahr sei die Piste an 125 Tagen geöffnet gewesen.

Lange wird es den Skilift «Untere Wanne» nicht mehr geben. Im November soll er abgebrochen werden, das genaue Datum stehe laut Hammer noch nicht fest. Als langjähriger Betreiber steckte er viel Zeit, Arbeit und Herzblut in den Skilift. Dass er nun abgerissen wird, sei nicht einfach für ihn. «Wenn man sich 60 Jahre lang dafür eingesetzt hat, tut das schon weh. Aber man muss den Tatsachen eben ins Auge sehen.»

Stahlstütze wird zum Relikt

Ganz in Vergessenheit geraten soll der untere Skilift in Langenbruck aber auch nach seinem Abbruch nicht. Eine der neun Fachwerkstützen aus Stahl, die über 70 Jahre lang am Hang Skibegeisterte die steile Piste hinaufbeförderte, darf bleiben. «Gerade für die jüngere Generation ist es wichtig, dass sie weiss, dass hier einst ein Skilift stand», sagt Hammer.

Weiter ist in Absprache mit der Gemeinde eine Erinnerungstafel geplant. Dort sollen die wichtigsten Meilensteine des Skihangs «Untere Wanne» festgehalten werden. Damit möchte man auch die zahlreichen Mitarbeitenden würdigen, die in all den Wintern vollen Einsatz zeigten, damit der Betrieb reibungslos funktionierte.

Skilift «Obere Wanne» bleibt

Ganz aufgegeben wird die Wintersport-Ära in der Region aber nicht. Der höher gelegene Lift «Obere Wanne», der bereits auf Solothurner Boden liegt, bleibt vorerst bestehen. Dieser wird vor allem für das Nachtskifahren gerne genutzt und kann mit dem Auto erreicht werden. «Ich hoffe, dass wir den oberen Lift noch möglichst lange in Betrieb halten können», sagt Hammer. «Das faszinierende Gefühl, mit den Ski über den Schnee zu gleiten, wollen wir den Jungen unbedingt weitergeben.»

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Kommentare

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04.10.2025 09:23

spalen

traurig. langenbruck gehörte immer zum winter!

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