«Eine ganz normale Schulwoche»: Ein kleiner Funken Hollywood am Gotthelf-Schulhaus
Kasimir Heeb
Eine Basler 6. Klasse produziert seit vergangenem Herbst einen eigenen Spielfilm: vom selbst geschriebenen Drehbuch bis auf die Kino-Leinwand. Am Montagmorgen liefen noch die letzten Aufnahmen der Produktion.
Szene 35, Take 03, und Action! «Klirr!» Und die Laterne zerschellt auf dem Boden. Es folgt Verwirrung am Set. «Was machen wir jetzt?» Doch zum Glück lief die Kamera durch und der Regisseur und Klassenlehrer Damien Frei weiss zu improvisieren: Das könne man auch so gut verwenden, meint er.

Mit der zersprungenen Laterne als Höhepunkt – dass diese kaputt geht, war zwar geplant, jedoch zu einem anderen Zeitpunkt – hat die Klasse am Montag die letzten Szenen aufgenommen. Nach rund 50 Stunden auf dem Filmset in den vergangenen fünf Monaten ist nun alles im Kasten.
Krimidrehbruch made in Basel
Bereits im vergangenen Herbst begann die Planung für das Projekt. Damien Frei erzählt: «Meine Klasse hat sich ein Abschlusstheater gewünscht. Das wäre aber mit unseren Kapazitäten nicht möglich gewesen, also schlug ich ein Film-Projekt vor.» Denn daran könne er mit der Klasse stückchenweise arbeiten. Und das konnte die Klasse dann umsetzen: jeden Freitag wurden morgens drei Schulstunden und allenfalls noch der freie Nachmittag dafür aufgewendet.
Daraus entstand dann das grosse Projekt «Eine ganz normale Schulwoche»: Ein selbst geschriebenes Drehbuch, unzählige Stunden Arbeit vor und hinter der Kamera und viele verschiedene Drehorte in ganz Basel führen schlussendlich zu einem 90-minütigen Spielfilm. «Viele Organisationen haben sich auf Anfrage dazu bereit erklärt, beim Film mitzuhelfen», erzählt der Klassenlehrer «Herr Frei» dankbar.
Nachrichten wie aus dem Fernsehen
So stellte beispielsweise Telebasel das Studio für die Dreharbeiten zur Verfügung: Eine Schülerin durfte als Nachrichtensprecherin an der Steinenschanze die virtuellen News für den Film verkünden. Dieser Dreh wird den Kindern wohl – wie das ganze Projekt – in Erinnerung bleiben: «Ich habe es megacool gefunden. Es war eine lustige und spannende Erfahrung mit den Kameras und allen Eindrücken», erzählt einer der Schüler, der eine Hauptrolle spielt.

Premiere im Kinosaal
Und der grosse Aufwand soll sich dann auch lohnen: Der fertige Spielfilm wird am 6. Juni im kult.kino auf grosser Leinwand gezeigt. Die grosse Premiere soll ein grosses Publikum an Angehörigen und Bekannten anlocken. Inklusive einer Explosion und vielen Scherben. Also vielleicht doch keine «ganz normale Schulwoche».
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