Einschränkungen auf dem Rhein: Stand-Up-Paddeln ist trotzdem sehr beliebt
Maximilian Karl Fankhauser
Schifffahrtgesetz, immer weniger Wasser und Rücksichtnahme auf alles: Die Liste der Hindernisse für die Basler Stand-Up-Paddler ist gross. Doch ebenso gross ist auch der Andrang auf die Touren.
Donnerstagabend, Birsköpfli, kurz nach 17 Uhr. Lars Hauschting bereitet sich auf seine Tour vor. Die Bretter müssen aufgepumpt, die Paddel verteilt werden. Seit über 12 Jahren leitet er Stand-Up-Paddel-Touren. Mittlerweile ist er auch Geschäftsführer von «Birs73», dem Basler Anbieter für eine solche Rheinbegehung.
Hauschting erzählt, dass es gerade auf dem Rhein viel zu beachten gebe. «Als Stand-Up-Paddler sind wir dem Schifffahrtgesetz unterstellt. Und kommen eigentlich als Zweitletzte dran.» Nur motorisierte Kleinboote müssen noch mehr Rücksicht nehmen. Sprich: Vor den Paddlern kommen die Materialschiffe, die Personenschiffe, die Fähren und die Schwimmerinnen und Schwimmer. Das mache die Geschichte ein wenig «tricky», aber nicht minder spassig, findet Hauschting. Denn auf dem Rhein gebe es noch immer genug Möglichkeiten. Und auch die Anmeldungen sehen sehr gut aus.
Einführung wird empfohlen
Das bedeutet aber nicht, dass es auch Menschen gibt, die ohne Begleitung auf dem Rhein paddeln gehen. Soweit sei das auch in Ordnung, findet Hauschting. Er empfiehlt den Menschen aber klar, einen Einführungskurs zu besuchen. «Immerhin mal auf einem Brett stehen, bevor es alleine losgeht. Sodass man ein Gefühl bekommt», sagt Hauschting.
Er muss nun sein Auto ins Klybeckquartier stellen, damit er nach dem dortigen Ausstieg direkt nach Hause fahren kann. Mit dem ÖV geht es dann zurück ans Birsköpfli, wo die ersten Teilnehmenden bereits eingetroffen sind. Kurz vor 19 Uhr ist die Gruppe komplett und Hauschting beginnt mit der Einführung. Sein Vorteil, wie er selbst sagt: «Alle Teilnehmenden sind mindestens bereits ein Mal auf einem Brett gestanden». Die Basics erklärt er dennoch noch einmal.
Den Schiffen aus dem Weg gehen
Gut sitzen sollten sie, die Schwimmwesten, die in der Schweiz obligatorisch sind. Genauso wie das Tragen seiner persönlichen Kontaktdaten. Er erklärt den Teilnehmenden noch die verschiedenen Verhaltensweisen, gibt die Haltung noch einmal mit und lädt sie dann zum Einpaddeln ein. «Da kann ich noch einmal genau sehen, wie sicher die Leute sind.»
Gesagt, getan, die Gruppe sieht soweit bereit aus. Hauschting lässt sich auf den Rhein gleiten und will den Fluss kreuzen. «Wir paddeln immer auf der Kleinbasler Seite. Mit den Schiffen ist es zu gefährlich.» Doch genau ein solches Schiff macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Der «Rhystärn», in Partylaune notabene, fährt genau in diesem Moment durch und dreht vor der Schleuse, um den Rückweg anzutreten. Ein perfektes Beispiel dafür, dass die Paddlerinnen und Paddler dem Schifffahrtgesetz unterstellt sind und dem grossen Personenschiff den Vortritt lassen müssen.
Verschiebung nach Augst
Als die Party vorbei ist, kann es für Hauschting und seine Crew weitergehen. Sie überkreuzt den Rhein und verschwindet Brett für Brett hinter den grauen Betonsäulen der Schwarzwaldbrücke.
Die Touren von «Birs73» starten immer am Birsköpfli. Eigentlich. Denn ab und zu müssen Hauschting und seine Kollegen – wie im letzten Jahr bereits – auf Augst ausweichen. Wenn der Unterlauf der Birs wegen der hohen Wassertemperatur und des tiefen Wasserstands gesperrt ist. Dann gilt dort auch ein Paddelverbot.
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