
Embolo-Prozess geht in die nächste Runde
Leonie Fricker
Für Breel Embolo steht der nächste Gerichtstermin bevor: Der 28-jährige Ex-FCB-Spieler hat gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung eingelegt. Am Mittwoch wird der Vorfall von 2018 neu aufgerollt.
Eine Auseinandersetzung zwischen zwei Männergruppen in den frühen Morgenstunden des 27. Mai 2018 endete mit Drohungen, für einen der Beteiligten sogar mit einer gebrochenen Nase. In den Streit verwickelt war auch der Basler Profi-Fussballer Breel Embolo.
Das Basler Strafgericht sprach den heute 28-Jährigen im Juni 2023 wegen mehrfacher Drohung schuldig. Es verhängte eine bedingte Geldstrafe von 45 Tagessätzen à 3’000 Franken bei einer Probezeit von zwei Jahren. Embolos bester Freund, der in jener Nacht mit ihm auf der Basler Ausgangsmeile unterwegs war, wurde wegen Körperverletzung zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt.
Nach der Urteilsverkündung am Strafgericht, zu der Embolo nicht erschienen war, kündigte sein Anwalt Berufung an. Nun kommt es zu einem weiteren Prozess vor dem Basler Appellationsgericht. Dieser findet am Mittwoch, 3. September, statt. Das Gericht zweiter Instanz muss den über sieben Jahre zurückliegenden Streit also erneut aufrollen.

Streit und Faustschlag im Ausgang
Der damals 21-jährige Embolo und zwei Freunde sollen in den frühen Morgenstunden des Mai 2018 in der Basler Ausgehmeile Steinenvorstadt unterwegs gewesen sein. Dort gerieten sie mit zwei Männern aneinander. Dabei soll Embolo einem von ihnen zugerufen haben: «Ich vernichte euch, wisst ihr nicht, wer ich bin?» Auch dem anderen habe er mit den Worten «Dich lass ich auch verprügeln, du Hurensohn» Gewalt angedroht.
Gemäss dem schriftlichen Urteil, das Baseljetzt vorliegt, trat der Fussballer dabei als Aggressor auf. Er habe die Auseinandersetzung provoziert und seine gesellschaftliche Stellung genutzt, um einzuschüchtern. Aufrichtige Reue habe er während der Verhandlung nicht gezeigt.
Doch es blieb in dieser Nacht nicht bei verbalen Drohungen: Embolos Begleiter und bester Freund verpasste einem der Männer einen Faustschlag ins Gesicht. Dabei brach er dem Opfer die Nase. Laut dem schriftlichen Urteil sei die Verletzung durch Unterlagen des Unispitals objektiv belegt. Der Freund betonte zwar, den Geschädigten nicht absichtlich geschlagen zu haben. Das Strafgericht zweifelte dies jedoch aufgrund widersprüchlicher Aussagen der Beteiligten an und verurteilte ihn zu einer zehnmonatigen bedingten Freiheitsstrafe. Auch er hat gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung eingelegt.
Embolo hat eine Terminkollision
Der Termin am Appellationsgericht kommt für Embolo ungelegen. Wie die «bz» berichtet, überschneidet er sich mit dem Nati-Training. Die Schweiz startet am 5. September mit dem Spiel gegen Kosovo in die WM-Qualifikation. Eine Verschiebung des Verhandlungstermins ist ohne triftigen Grund zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr möglich. Sollte Embolo nicht zum Prozess erscheinen, droht ihm eine Ordnungsbusse.
Baseljetzt wird beim Berufungsprozess vor Ort sein und berichten. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.


spalen
da bin ich mal gespannt auf das ergebnis des appellationsgerichtes.
Brunoe
Ob dieser Embolo je einmal erwachsen wird ist zu bezweifeln.
Hoschi
Klar ist er erwachsen, er ist sicher kein Kind mehr.
Hoschi
Ich denke schon, dass er erwachsen ist. Was ist erwachsen per Definition?
Brunoe
Erwachsen sein heisst: Verantwortung übernehmen, Selbstständig werden, Emotionale Reife zeigen, ebenso soziale Kompetenz zu zeigen. Noch Fragen?