Erhöhte Ticketkontrollen bei den BVB und BLT – Zahl der Schwarzfahrenden nimmt schweizweit zu
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Öffentlicher Verkehr
Schweiz

Erhöhte Ticketkontrollen bei den BVB und BLT – Zahl der Schwarzfahrenden nimmt schweizweit zu

17.03.2025 17:48 - update 18.03.2025 07:01
Jeremy Goy

Jeremy Goy

Die öffentlichen Transportunternehmen haben noch nie so viele Reisende ohne Ticket verzeichnet wie im letztes Jahr. Zurzeit sei man bemüht, die Kontrollen zu verschärfen, um weitere finanziellen Schäden zu verhindern.

Wenn man sich die Entwicklung der Schwarzfahrenden ansieht, kann man eine drastische Entwicklung während den letzten Jahren sehen. Während im Jahr 2019 rund 400’000 Schwarzfahrer gefasst wurden, waren es gemäss der BaZ Ende 2024 bereits über 1 Million Fahrer:innen ohne ein gültiges Ticket. In dieser Statistik seien aber bei Weitem nicht alle Schwarzfahrten dargestellt. Die Dunkelziffer sei sehr hoch, erklärt Michaela Ruoss, Mediensprecherin der Branchen-Organisation Alliance Swiss Pass, gegenüber der BaZ.

Hohe Verluste und steigende Strafen

Aufgrund der Schwarzfahrer:innen würde ein grosses finanzielles Loch entstehen. So schätze man einen jährlichen Verlust von rund 200 Millionen Franken. Das Problem: dafür aufkommen müssen am Ende die Steuerzahlenden und die Fahrgäste mit einem gültigen Ticket.

Die Schwarzfahrer:innen müssen hingegen mit Bussen rechnen. Wenn sie erwischt werden, müssen sie einen Betrag von 100 Franken bezahlen. Für Wiederholungstäter steigt die Höhe der Busse. So muss man beim zweiten Mal bereits 140 Franken bezahlen und ab dem dritten Mal 170 Franken. Danach wird eine Strafanzeige in die Wege geleitet.

Viele Gründe für die Zunahme

Die Gründe der Zunahme seien vielseitig. Es wird aber davon ausgegangen, dass eine allgemeine gesellschaftliche Veränderung zu mehr Risikobereitschaft führe. Zudem hätten während den letzten Jahren mehr Menschen die ÖV benutzt und häufigere und effizientere Ticketkontrollen wären durchgeführt worden.

Junge Erwachsene führen Statistik an

Besonders auffällig sei, dass die junge Erwachsene unter 26 Jahren besonders stark in der Statistik herausstechen würden. Sie fallen unter die rund 35 Prozent aller Schwarzfahrenden, die im letzten Jahr von Kontrolleuren erwischt wurden. Die meisten, die einmal erwischt wurden, sind Wiederholungstäter.

«Ein unerwünschter, aber durchaus erwartbarer Effekt»

Auch die BLT spüre eine Zunahme der Schwarzfahrerzahlen, erklärt Andreas Berwick, Chief Operating Officer der BLT. «Dies könnte jedoch mit der allgemeinen Zunahme der Fahrgäste zusammenhängen. Seit dem Ende der Corona-Pandemie verzeichnen wir einen kontinuierlichen Anstieg der Fahrgastzahlen.» Daraus resultiere zwangsläufig auch eine höhere Anzahl an Schwarzfahrern, so Berwick. Man habe zudem die Anzahl der Kontrollstunden kontinuierlich erhöht, wodurch auch die Anzahl der erwischten Schwarzfahrer entsprechend steigen würde. Den Kontroll- und Sicherheitsdienst wolle man nun weiter ausbauen und die Anzahl der Kontrollen im gesamten Streckennetz noch weiter erhöhen.

Mehr Kontrollen in Basel

Hingegen erklärt Matthias Steiger von der Medienstelle der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) gegenüber Baseljetzt, dass in Basel keine signifikante Zunahme der Schwarzfahrer zu verzeichnen sei. Seit zwei Jahren sei die Quote der Schwarzfahrer stabil bei 2,5 Prozent. Dennoch werde intensiv daran gearbeitet, diese Zahl weiter zu senken. Zu den Massnahmen gehöre unter anderem, dass verstärkt Kontrollen durchgeführt werden, wo viele Fahrgäste unterwegs sind. Bereits jetzt seien täglich Kontrolleure ohne Ausnahme im Einsatz, so Steiger.

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19.03.2025 06:08

Thomy

👍

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18.03.2025 12:04

Sonnenliebe

Es ist wichtig und auch richtig, dass vermehrt kontrolliert wird, Schwarzfahren sollte auch strenger bestraft werden.

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