
Erni Maissen über die FCB-Partygänger: «Für mich keine Profi-Einstellung»
Yannick Fuhrer
Nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt konnte der FC Basel am Samstag endlich gewinnen. FCB-Experte Erni Maissen ist mit der Basler Leistung zufrieden. Mit dem Verhalten einiger Spieler neben dem Platz ist er es aber überhaupt nicht.
Der FCB holt gegen GC den ersten Saisonsieg und gewinnt mit 3:0. Telebasel-FCB-Experte Erni Maissen hat der rotblaue Auftritt gefallen: «In diesem Spiel hat eigentlich alles gestimmt. Man hat drei Tore geschossen und keine bekommen, die Einstellung war von Anfang an gut. Aber ich denke, GC war nicht der Gradmesser, dass man nun sagen kann, dass alles gut ist».
Thierno Barry erzielte gegen GC seine Saisontreffer drei und vier. Auf dem Platz ist der für den FCB der Punktelieferant schlechthin. Neben dem Platz sorgte er aber in den letzten Wochen für Negativschlagzeilen. FCB-Experte Erni Maissen kann diese Einstellung nicht nachvollziehen: «Das ist für mich keine Einstellung eines Profis. Wenn er nach dem Spiel einen trinken geht, sagt niemand etwas. Aber zwei Tage vor einem Spiel geht sowas einfach nicht». FCB-Trainer Fabio Celestini sprach davon, dass er gewisse Spieler noch etwas erziehen müsse. Laut Erni Maissen aber ein Ding der Unmöglichkeit: «Wenn diese Spieler die Einstellung nicht haben, dann weiss ich nicht auch nicht, was man da noch machen will».

Maissen hätte Barrys Fehltritt noch härter sanktioniert: «Ich hätte den Spielern einen Geldbetrag aufgebrummt, der ihnen weh tut. Denn so kann er wieder sagen: ‹Mit mir hätten wir gewonnen›».
Maissen kritisiert bei diesem Thema auch die FCB-Kommunikation: «Zuerst hatte man es etwas verheimlicht und keiner sagte, was Sache ist. So war diese Aktion eine Woche lang Thema. Am Schluss musste der Trainer hinstehen. Also die Kommunikation ist noch immer gleich schlecht».
Zurück zu Barry: Auf dem Platz bringt er Leistung und diese wird auch im Ausland gesehen. Deshalb liegt dem FCB laut mehreren Medienberichten ein konkretes Angebot von Saint-Étienne auf dem Tisch. Für Maissen ist klar: Barry könnte den Club durchaus verlassen. «Er schiesst Tore und das ist wichtig für den FCB. Aber wenn das richtige Angebot kommt, wird er gehen. Der wird nicht hier bleiben, weil sein Herz für den FCB schlägt, das sieht man ja in solchen Situationen».
Sehr zufrieden mit Traoré
Mit dem Ivorer Bénie Traoré hat der FC Basel bereits einen neuen Stürmer verpflichtet. Was Maissen in den ersten beiden Spielen der neuen Nummer 11 gesehen hat, gefällt ihm: «Er ist jetzt endlich ein Spieler, der gleich von Beginn weg seine Qualitäten zeigt. Auf dem kann man aufbauen und mich würde es überraschen, wenn bei ihm plötzlich nichts mehr gehen würde mit seinen Stärken». Trotzdem würde sich der FCB-Experte noch einen zusätzlichen Stürmer wünschen, falls Barry geht.
Maissen ist kein Fan von Vertragsauflösungen
Mit Michael Lang hat man den Vertrag nun aufgelöst. Laut der «Basler Zeitung» wollte die FCB-Führung Ähnliches bei Fabian Frei machen. Im Gespräch mit Frei habe dieser aber sehr emotional betroffen reagiert. Da die Führung durch diese Reaktion merkte, wie sehr dem amtierenden Captain der FCB am Herzen liegt, habe man sich dann doch umentschieden und wolle nun gemeinsam durch die Saison gehen.
Für Maissen ist das eine sehr unglücklich gelöste Situation: «Man hätte in dieser Situation im Sommer die Gespräche suchen sollen. Dann hätte man alles klären können, aber sicher nicht nach dem ersten Spiel». Dazu ist der ehemalige FCB-Spieler kein Fan von Vertragsauflösungen: «Verträge sind da, um vom Spieler und dem Verein erfüllt zu werden. Ich hätte den Vertrag auch an Michi Langs Stelle nicht einfach aufgelöst. Aber wir wissen auch nicht, was da sonst noch vorgefallen ist».
Was für Maissen aber auch klar ist: Aufgrund des fortgeschrittenen Fussball-Alters von Frei und auch Xhaka sei es auch einfach normal, dass sie nicht mehr die volle Spielzeit bekommen. «Dass Frei und Xhaka nicht mehr immer 90 Minuten spielen können, ist ja völlig logisch. Im Training und in der Kabine werden sie aber noch immer sehr wichtig sein.»
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