Wildtier
Baselland

Erobert der Goldschakal bald das Baselbiet?

14.09.2025 10:51

Maurus Voltz

Ein neuer Raubtiergast sorgt für Spannung im Baselbiet: Der Goldschakal, verwandt mit dem Wolf, taucht immer häufiger in Mitteleuropa auf. Nun wird mit Fotofallen geprüft, ob er sich auch in unseren Wäldern ansiedelt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Goldschakale breiten sich von Südbaden und Norditalien Richtung Schweiz aus
  • Im Baselbiet läuft die erste Fotofallen-Studie, um Vorkommen nachzuweisen
  • Für Menschen besteht keine Gefahr, Schafe sind durch moderne Zäune geschützt

Auf leisen Pfoten durchs Baselbiet

Der Goldschakal könnte bald Teil der heimischen Tierwelt werden. Verwandt mit dem Wolf, aber deutlich kleiner, ähnelt er optisch dem Fuchs. Er ist scheu, nachtaktiv und ernährt sich vielseitig – von kleinen Säugetieren über Vögel und Aas bis zu Beeren.

Im Baselbiet läuft derzeit eine wissenschaftliche Untersuchung. Im Sissacher Wald und an weiteren Standorten wurden Fotofallen aufgestellt. Das Ziel: festzustellen, ob sich Goldschakale auch hier dauerhaft niederlassen. Die Studie ist die erste dieser Art in der Schweiz und umfasst zusätzlich Gebiete im Aargau und im Kanton Schaffhausen.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch: In Südbaden bei Schaffhausen und im italienischen Trentino leben bereits Rudel. Mildere Winter und reichlich Nahrung erleichtern die Ausbreitung. Erste Auswertungen zeigen, dass vor allem Füchse in die Kameras laufen – doch langfristig könnten die beiden Arten in Konkurrenz treten, insbesondere wenn Nahrung knapp wird.

Für Menschen besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Der Goldschakal gilt als scheu und meidet den Kontakt. Auch für Schafhalter:innen ist die Gefahr begrenzt: Die heute üblichen Weidenetze und Elektrozäune bieten bereits Schutz vor dem Wolf und damit auch vor dem kleineren Goldschakal.

Mit ersten Ergebnissen der Fotofallen-Studie wird im kommenden Frühling gerechnet. Ob er sich dann wirklich im Baselbiet niederlässt, bleibt abzuwarten. Fest steht: Der Goldschakal ist auf dem Vormarsch – und könnte schon bald auch hierzulande zum festen Bestandteil der Tierwelt gehören.

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Kommentare

Dein Kommentar

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14.09.2025 09:49

AndyS

Das glaube ich erst, wenn ich ihn mit eigenen Augen sehe!

0 5
14.09.2025 11:58

Hoschi

Und wen ich schon einen gesehen habe?

2 4
14.09.2025 09:42

spalen

spannend! mich interessiert vorallem, wie sich seine präsenz auf die anderen tiere auswirken wird

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