
Fotofallen sollen den Goldschakal im Baselbiet nachweisen
Baseljetzt
Er ist mit dem Wolf verwandt und dem Fuchs zum Verwechseln ähnlich: der Goldschakal. Wildkameras sollen nun den ersten Nachweis liefern, dass das Raubtier auch im Baselbiet umherstreift – doch bisher tappte noch keiner in die Fotofalle.
In den vergangenen Monaten kam es im Baselbiet mehrmals zu Sichtungen von Goldschakalen, bestätigt wurden diese bislang aber nicht. Eine Studie, die unter anderem auf Baselbieter Boden durchgeführt wird, will das Raubtier mittels mehrerer Wildkameras nun endlich nachweisen.
Der Goldschakal ist mit dem Wolf verwandt, aber deutlich kleiner. Das Tier ähnelt stark dem Fuchs, ist scheu und hauptsächlich nachts aktiv. Es ernährt sich von kleinen Säugetieren, Vögeln, Aas und Beeren, nur selten fällt ein Schaf seiner Beute zum Opfer. Erstmals wurde der Goldschakal 2011 in der Schweiz nachgewiesen. Die nächsten beiden Rudel leben in Süddeutschland, in der Schweiz ist wohl noch keines angesiedelt.

Ansiedelung dürfte noch kommen
Um mehr über den Goldschakal im Baselbiet zu erfahren, wurden im Sissacher Wald, östlich der A22 und A2, Fotofallen installiert. «Im Moment handelt es sich um Einzeltiere, die kurz auftauchen und wieder verschwinden. Mittelfristig müssen wir jedoch mit einer Ansiedelung rechnen», sagt Ursula Sterrer. Die Biologin ist Teil der Stiftung Kora, die das Monitoring der Grossraubtiere in der Schweiz betreibt.
Die Fotofallen-Untersuchung ist die erste ihrer Art in der Schweiz und ein Projekt der Stiftung. Neben Basel-Landschaft gehören auch Teile des Kantons Aargau und Schaffhausen zum Untersuchungsgebiet. Insgesamt wurden an 60 Standorten Wildkameras installiert. Ziel ist es, die aktuelle Artenzusammensetzung im Fotofallen-Gebiet zu dokumentieren und zu beobachten, wie sich die mögliche Ansiedelung des Goldschakals auf andere Tierarten auswirkt.
Bisher noch kein Fotobeweis
Bei einer ersten Auswertung der Fotofallen wurden bisher vor allem Füchse abgelichtet. Für sie könnte der Neuzugang zu Konkurrenz führen. «Wenn die Nahrung knapp wird, hat der Goldschakal einen Vorteil, weil er grösser ist», erklärt Sterrer. Füchse müssten dann andere Lebensräume finden oder ihre Aktivitätszeiten ändern. «In dieser Frage ist die Studienlage derzeit aber noch dünn.»
Das Amt für Wald und Wild beider Basel begleitet die Studie und beobachtet genau, wie sich das Raubtier im Baselbiet verhält. Angst vor dem Goldschakal muss laut dem stellvertretenden Amtsleiter Holger Stockhaus aber niemand haben: «Er wird sich wie andere Wildtiere zurückziehen und den Menschen meiden.» Auch Schafe im Baselbiet seien von ihm sicher. Weidenetze und Elektrozäune, die bereits gegen Wölfe eingesetzt werden, bieten auch Schutz vor den kleineren Goldschakalen.
Weitere Ergebnisse der Fotofallen-Studie sind frühestens im nächsten Frühling zu erwarten.
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spalen
auf das ergebnis der fotofallen und der allfälligen diskussion danach bin ich schon jetzt gespannt