Die Basler SP-Ständerätin Eva Herzog konnte sich am Montag im Ständerat gegen den Willen des Bundesrats durchsetzen. Ihre Motion für eine nationale Pharmastrategie wurde einstimmig überwiesen.

Der Bundesrat muss eine Gesamtstrategie zur Stärkung des Pharma- und Biotechnologiestandorts Schweiz ausarbeiten. Grundlage dafür ist eine Motion der Basler Ständerätin Eva Herzog (SP). Am Montag hat sich der Ständerat einstimmig mit 45 zu 0 Stimmen hinter die entsprechende Motion gestellt. Dies obwohl Bundesrat Guy Parmelin dem Rat empfohlen hatte, diese abzulehnen.

Wie die «Basler Zeitung» berichtet, konnte Herzog mit dem Argument punkten, dass die Schweiz in vielen Ländern ein Referenzland für die Bestimmung der Medikamentenpreise ist. Wenn sie diesen Status verliert, würden innovative Medikamente nicht mehr zuerst auf den Schweizer Markt kommen. Auch würden weniger klinische Studien in der Schweiz durchgeführt werden. Dies würde sich negativ auf den Forschungsstandort Schweiz auswirken.

Motion stösst auf viel Resonanz

Unterstützung gab es unter anderem vom Bündner FDP-Ständerat Martin Schmid. Man wisse, dass umliegende Staaten, aber auch Länder wie Singapur oder die USA um die Schweizer Pharmaindustrie werben. Der heute prosperierenden Pharmaindustrie verdanke die Schweiz einen grossen Teil ihrer Steuereinnahmen. Deshalb sei es wichtig, die Forschung im Land zu halten und der Pharma- und Biotechnologieindustrie «Perspektiven» zu geben, so Schmid.

Auch die Baselbieter Ständerätin Maya Graf (Grüne) stärkte ihrer Ratskollegin den Rücken. Es gehe bei der Sache auch um den Life-Science-Bereich, der auch die Hochschulen umfasst. Die Pharmabranche, auch den kleineren Unternehmen, würden viele Berufsbildungsplätze und Lehrstellen anbieten. «Um die zwei Grossen der Pharmabranche, die man am besten kennt, hat sich ein ganzes Ökosystem gebildet, das von diesen lebt», so Graf.