
Extrem-Velorennen von Basel nach Barcelona: «So mache ich das nie wieder»
Giulia Ballmer
Seit drei Jahren stellt sich Luca Maass extremen Velo-Challenges. Im April nahm der Basler mit Freunden eine neue Herausforderung in Angriff: ein Rennen von Basel nach Barcelona. Die YouTube-Serie dazu startet am Sonntag.
Das Wichtigste in Kürze
- Sieben Freunde nahmen an einer Velo-Challenge teil: Ein Rennen von Basel nach Barcelona
- Die Teilnehmenden bestritten das Rennen alleine, übernachtet wurde draussen
- Am Sonntag kommt die Challenge als Youtube-Serie online
Letzten Frühling begann für sieben «Gümmeler» aus Basel eine aussergewöhnliche Reise: Sie radelten 1000 Kilometer von Basel nach Barcelona. Das Rennen bestritt jeder Teilnehmende allein, ausgestattet mit einer GoPro-Kamera, die alle Erlebnisse dokumentierte. Aus diesem Videomaterial entstand die siebenteilige YouTube-Serie «Ride or Die». Das Gesicht dahinter ist der Basler Luca Maass. Er ist Fitnesstrainer und stellt sich seit drei Jahren immer wieder extremen Velotouren. Für diese besondere Challenge nahm er seine Freunde mit.
«El Gato de Botero» wurde zum Zielpunkt
Wer als erster die Skulptur «El Gato de Botero» in Barcelona berührt, wird das Rennen für sich entscheiden. Auf die Idee kam Luca Maass dank seines Freundes Flavio Stucki, wie er Baseljetzt erzählt. «Als Flavio in Barcelona war, hat er mir ein Video von dieser Skulptur geschickt», so Maass. «Ich fand das cool, so wurde die Skulptur zu unserem Ziel.»

«Ich war sehr nervös»
Eineinhalb Jahre hat der 26-jährige Basler an der Planung des Rennens gearbeitet. Ein Sicherheitskonzept musste her, sowie ein Begleitfahrzeug, erklärt er. Sein Kollege und Content Creator Flavio Stucki hingegen bereitete sich kaum vor, wie er gegenüber Baseljetzt sagt. Einen Monat vor dem Start sei er «nur einmal auf den Gempen gefahren». An die Sitzungen wenige Monate vor dem Start erinnert er sich gut: «Ich war schon sehr nervös», so Stucki. «Je mehr Luca von diesem Projekt erzählt hat, desto weniger freute ich mich darauf. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich gar nicht der Richtige für diese Challenge bin.»
Sieben Tage draussen überleben
Am 14. April war es soweit: Die Extremsportler versammelten sich am Basler Marktplatz zum Startschuss. Tag und Nacht wurden die Teilnehmer per GPS überwacht, einmal täglich gab es ein kurzes Check-up-Gespräch am Telefon. Abseits dieser Kontrollen waren sie völlig auf sich allein gestellt. Übernachtungen gegen Bezahlung waren verboten. Wer schlafen wollte, musste irgendwo in der freien Natur einen Platz finden.
Für Flavio Stucki war allerdings nicht das Alleinsein die grösste Herausforderung. «Ab dem zweiten Tag hat es nur geschüttet, und das drückte richtig auf die Psyche», erinnert er sich. Auch Luca Maass betont die schwierigen Bedingungen auf der Strecke nach Barcelona. Dennoch setzte er noch einen drauf: «Meine zusätzliche Challenge war, keine Schlafsachen mitzunehmen.»
Aber nicht alle Teilnehmer verzichteten auf Schlaf – im Gegenteil: Flavio Stucki kam fast nicht aus den Federn. «Ich habe fast so viel geschlafen wie im normalen Alltag», erklärt er mit einem Schmunzeln.
«Es geht um den Extremsport»
Eine Woche lang kämpften die Extremsportler auf ihrer Reise gegen Erschöpfung, Schmerzen und ihren eigenen Kopf. Trotzdem lag der Fokus auf der sportlichen Herausforderung. Genau das war Luca Maass wichtig: «Es geht mehr um den Extremsport und weniger um Reality-TV.» Handys waren zwar erlaubt, jeglicher Kontakt untereinander blieb jedoch streng verboten.
Bevor die sieben jungen Sportler an Erholung denken konnten, warteten diverse Aufgaben auf sie. Der Weg führte zwingend über Grenoble, Avignon und Perpignan. «Erst an diesen Checkpoints zeigte sich, wer vorne lag und wer ausscheiden musste», so Maass. Das Rennen endete für die letzten beiden Fahrer in Avignon.
Zweite Staffel nicht ausgeschlossen
Am Sonntagnachmittag um 16 Uhr erscheint der erste Teil der siebenteiligen Serie auf YouTube. Wird es eine zweite Staffel geben? Aktuell sei der Gedanke an eine weitere Extrem-Challenge noch weit entfernt: «So mache ich es nie wieder», sagt Maass. Als Teilnehmer, zugleich Organisator und Produzent der Serie, sei der Aufwand für das Rennen enorm gewesen. «Momentan freue ich mich darauf, dass es vorbei ist und ich wieder zurück in meinen Alltag finden kann», erklärt er. Eine zweite Staffel will er aber nicht ausschliessen. Die ganze finanzielle Last will er jedoch nicht mehr allein tragen.
Auch Teilnehmer Flavio Stucki ist nicht abgeneigt, eine zweite Challenge zu bestreiten. «Dann würde ich davor aber mehr trainieren», erklärt er, «aber geil wäre es schon.»

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pserratore
Bravo 👏
Thomy
Prima