Der FC Basel hat turbulente Tage hinter sich. Für diverse Fussballexperten ist klar, dass sich der Verein auf der schiefen Bahn befindet. Nun müsse man bei Rotblau irgendwie den Turnaround schaffen.

Hängende Köpfe, frustrierte Fans. Das Bild, das sich am Sonntag im Joggeli zeigte, kann nur mit einem Wort tituliert werden: grauenhaft. Der Chorus der Fans ist eindeutig: Frust, Unglaube und Fassungslosigkeit geben sich in den Kommentarspalten die Klinke in die Hand.

Schweizweit gibt es bei den Fussballexperten nur noch ein Thema: Der Niedergang des FC Basel. Für FCB-Total-Experte Adrian Knup ist klar: «Ich glaube, Demut wäre angebracht. Es ist ganz ganz wichtig, dass man wieder einen Boden findet.»

Das Selbstvertrauen der Spieler sei sichtlich gebrochen, die Unsicherheit spürbar, ja fast greifbar gewesen. Es müsse nun eine Basis gefunden werden, um die Spieler wieder zu Normalleistungen anzutreiben. Denn so schlecht, wie sie sich am Sonntag präsentiert haben, seien sie eigentlich nicht. «Jeder Spieler ist so stark mit sich beschäftigt gewesen, die haben mir fast leid getan.» Entsprechend sei so eine negative Leistung herausgekommen.

«Entweder Trainer oder Sportdirektor»

Knup wird aus der Personalie Heiko Vogel nicht ganz schlau. «Entweder du bist Trainer oder Sportdirektor. Vogel muss sich entscheiden, dass er beide Funktionen immer wieder abwechslungsweise inne hat, geht für mich nicht.» Für den ehemaligen Vize-Präsidenten des FCB sei aus der Kommunikation des Vereins jedenfalls nicht herausgegangen, wie auf den beiden Positionen in Zukunft geplant werde.

Es sei für ihn aber auch klar, dass der FCB in dieser Woche hinter geschlossenen Toren trainiert. Der Trainer müsse nun die kurze Zeit bis zum Meisterschaftsspiel in Bern nutzen, um in Ruhe mit der Mannschaft arbeiten zu können.

Ob Vogel den Fokus nun mehr auf sein Traineramt oder auf jenes des Sportchefs setzen sollte? «Das Spiel in Bern hat Priorität. Danach kommt die Nati-Pause, die gibt auch ein wenig Luft, um anderweitige Entscheidungen zu treffen.» Vielleicht auch Entscheidungen in der Causa Vogel.

Xhaka enttäuscht, Zubi fordert Entlassung

Spurlos geht die Situation auch nicht an ehemaligen Spielern vorbei, die sich noch immer mit dem Verein verbunden fühlen. Einer davon ist Granit Xhaka, der sich in der Vergangenheit immer wieder zu Wort gemeldet hat.

Am Samstag, einen Tag nach der Schultz-Entlassung, äussert sich der Nati-Kapitän in einem NZZ-Interview auch zum FCB. «Es lässt mich nicht kalt. Ich war vor ein paar Wochen beim 2:2 des FCB gegen Zürich im Stadion. Die Tabelle lügt nicht.» Nur um dann am Sonntag nach der Niederlage gegen Stade Lausanne-Ouchy auf Instagram nachzudoppeln:

Screenshot: Instagram/granitxhaka

Noch klarere Worte findet Ex-FCB-Goalie Pascal Zuberbühler. Der Experte beim TV-Sender Blue Sport sieht den Ursprung des Problems klar bei Sportchef und Trainer Heiko Vogel. «Du wirst mit dem FC Basel keine Chance mehr haben mit Heiko Vogel.» Zubi ist sich bewusst, dass er mit Vogel hart ins Gericht geht. Doch eine Zukunft sehe er momentan nicht.

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Am Sonntag geht es für den FCB ins Wankdorf gegen die Young Boys. Für Knup gibt es undankbarere Aufgaben: «Du spielst gegen einen Gegner, gegen den du nichts zu verlieren hast. Vielleicht hilft das in dieser Situation ein wenig».

FCB-Experte Adrian Knup ist am Montagabend zusammen mit Ex-FCB-Spieler Gilles Yapi zu Gast in der Sendung «FCB Total» auf Telebasel. Du kannst die Sendung hier anschauen.

(Mitarbeit: Ismael Rohwedder)