FCB-Führung hat aus der Entlassung von Patrick Rahmen nichts gelernt
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FCB-Führung hat aus der Entlassung von Patrick Rahmen nichts gelernt

07.02.2023 12:01 - update 07.02.2023 21:04
Florian Metzger

Florian Metzger

Vor fast genau einem Jahr wurde Patrick Rahmen als FCB-Trainer entlassen. Das gleiche Schicksal trifft nun Alex Frei. Dabei wäre Kontinuität über eine Saison hinaus so wichtig für das junge FCB-Kader. Ein Kommentar.

Als Wunschtrainer wurde Alex Frei von Winterthur nach Basel geholt. Aber der Wunschtrainer wird trotz Zweijahresvertrag bereits nach siebeneinhalb Monaten entlassen. Schlussendlich muss sich die Clubführung um David Degen den Fehler eingestehen, Alex Frei überhaupt geholt oder ihm nicht noch mehr Vertrauen und damit Zeit gegeben zu haben. Egal, wie man es dreht: Den finanziell angeschlagenen Club wird dieser Fehler teuer zu stehen kommen.

Argumente für einen Trainerwechsel gibt es aufgrund der Resultate einige. Frei hat die schlechteste Liga-Bilanz seit der Einführung der Super League. Nur: Ist der Trainer dafür alleine verantwortlich? Ist es nicht die sportliche Kommission, die das Kader in der Sommerpause das zweite Mal in Folge stark verändert und praktisch neu zusammengestellt hat? Hat uns die Geschichte nicht schon oft genug gelehrt, wie wichtig Kontinuität im Fussball ist? Kann so die neue Club-Philosophie, mit zahlreichen jungen Talenten zu arbeiten, überhaupt irgendeinmal aufgehen?

Schlechter Start ins neue Jahr

Wie schon Patrick Rahmen vor einem Jahr wurde nun auch Alex Frei der schlechte Start ins neue Jahr zum Verhängnis. Damals übernahm interimistisch Guillermo Abascal den Job an der Seitenlinie. Resultattechnisch hätte man aber lieber mit Rahmen weitergemacht. Der Spanier stiess erst in der Winterpause zum Trainerteam dazu und war Ende Saison wieder weg. Nun übernimmt Sportchef Heiko Vogel diese Aufgabe. Auch der Deutsche ist erst seit der Winterpause in Basel. Wiederholt sich die Geschichte, wird der FCB in dieser Saison schlimmstenfalls sogar gegen den Abstieg spielen müssen.

Trotz der miserablen Bilanz in der Liga, gibt es aber auch positive Entwicklungen im Vergleich zur letzten Saison. Unter Frei ist der FCB weiterhin in allen drei Wettbewerben vertreten. Auch spielerisch gibt es Fortschritte. In der vergangenen Saison gab es zahlreiche Spiele, in denen sich die Basler keine einzige nennenswerte Chance herausspielen konnten. Das Offensivspiel wirkte harmlos und langweilig. Etwas, das sich unter Frei geändert hat. Das Problem liegt nicht mehr im Kreieren von Chancen sondern in deren Verwertung. Die mangelnde Effizienz vor dem Tor zieht sich durch die ganze Saison und kostete dem FCB schon zahlreiche Punkte, obwohl er meist das bessere Team war.

Übergangslösung

«Ich würde mir sehr grosse Sorgen machen, wenn wir keinerlei Chancen hätten. Es gibt kein Allheilmittel für dieses Problem. Ausser, hart zu arbeiten und weiterzumachen», sagte Sportchef oder neu auch Interimstrainer Heiko Vogel noch am Samstag nach der Niederlage gegen GC. Diese Aussage deutet darauf hin, dass wahrscheinlich nicht der Sportchef die treibende Kraft hinter diesem Trainerwechsel war.

Vogel sei nur eine Übergangslösung, heisst es in der Medienmitteilung: «Der FCB strebt aber schnellstmöglich die Neubesetzung des Cheftrainerpostens an und wird zu gegebener Zeit darüber informieren.» Man darf gespannt sein, ob die Verantwortlichen bereits einen Nachfolger in der Hinterhand haben oder die Entlassung Freis ein Schnellschuss gewesen war. So oder so setzt sich die FCB-Führung unter grossen Druck. Bis zum Saisonende müssen bessere Resultate geliefert werden, sonst wäre es die nächste Fehlentscheidung der unerfahrenen Clubführung. Einen Fehler, den sie vor einem Jahr bereits schon einmal beging.

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Kommentare

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12.02.2023 12:48

Tobi99

Super Kommentar und bringt es auf den Punkt!

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07.02.2023 14:21

Fritz47

Man würde intelligenter Mister Degen entmachten! Was der mit demFCB anstellt ist eine Katastrophe!

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