Endlich ist auch das Baselbiet im 21. Jahrhundert angekommen: Ab nächsten Februar können Steuererklärungen im Kanton Baselland komplett digital eingereicht werden. Möglich macht das die webbasierte Lösung «E-Tax».

Im Kulturhotel Guggenheim in Liestal hat der Kanton Baselland am Montagmorgen die neue Steuerdeklarationslösung «E-Tax» präsentiert. Diese löst das Programm EasyTax ab, das seit 1997 im Einsatz gestanden ist. «Für den Kanton ist das ein wichtiger Meilenstein», freute sich Regierungsrat Anton Lauber über den Schritt in die digitale Zukunft.

Mit E-Tax können die Steuerklärungen ab Februar 2023 neu vollelektronisch im Internet ausgefüllt und zusammen mit den notwendigen Belegen unterschriftsfrei eingereicht werden. Die Belege werden mit einer Foto-App erfasst und direkt ins persönliche Dossier hochgeladen.

Aus diesem Grund bezeichnet Peter Nefzger, Vorsteher der Steuerverwaltung des Kanton Baselland, E-Tax als gute Sache. «Die Kundschaft hat jetzt eine moderne und frische Lösung. In der Bedienung sind wir jetzt deutlich besser unterwegs», sagt er.

Zuversichtlich trotz ambitioniertem Ziel

Mit dem Wechsel zu E-Tax erhofft sich die Baselbieter Finanz- und Kirchendirektion nebst einem effizienteren Ablauf bei der Veranlagung, dass die Papierflut abnimmt und folglich weniger Platz zur Bewirtschaftung der Steuererklärungen beansprucht wird.

Obwohl die Steuererklärung bereits mit dem alten EasyTax-Programm digital ausgefüllt werden konnte, bevorzugten noch immer 75 Prozent aller steuerpflichtigen Baselbieterinnen und Baselbieter die Variante mit Papier.

Das soll sich mit E-Tax ändern: Mindestens 70 Prozent der natürlichen Personen sollen innerhalb der nächsten vier Jahre die Steuerklärung online erfassen. «Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber wir sind zuversichtlich», sagte Lauber. Er betonte aber, dass die Steuererklärung weiterhin ausgedruckt und per Post eingereicht werden kann.

Wie der Regierungsrat in Liestal mitteilte, habe er sich mit E-Tax für eine webbasierte Standardlösung der Firma Ringler Informatik AG aus Baar entschieden. Damit setze der Kanton auf eine bewährte und barrierefreie Lösung, die schon in sechs weiteren Kantonen eingesetzt wird.

Sämtliche Daten werden verschlüsselt auf den Servern des Kanton Baselland abgespeichert. Um die nötige Sicherheit zu gewährleisten, haben externe Firmen sogenannte Penetration-Tests durchgeführt. «Sie haben geschaut, ob man ins System reinkommt oder ob es dicht ist», erklärt Peter Nefzger. «Wir haben alles gemacht, was man heut nach modernsten Kenntnissen macht, um ein solches System zu sichern.»