Flâneur-Festival belebt 2023 die Elisabethenstrasse
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Stadtbelebung
Basel-Stadt

Flâneur-Festival belebt 2023 die Elisabethenstrasse

10.05.2023 12:32 - update 10.05.2023 13:47
Lea Meister

Lea Meister

Mitte September 2022 fand das Flâneur-Festival in der Basler Innenstadt statt. Die Rückmeldungen waren gespalten. 2023 soll das Festival mit einem neuen Hauptstandort und neuen Projekten punkten.

Vom 15. bis 17. September 2022 waren viele Basler:innen erfreut ob dem Geschehen in der Innenstadt im Rahmen des Flâneur-Festivals. Die Falknerstrasse war gesäumt mit Ständen verschiedener regionaler Marken. Der Haken: An diesem Wochenende blieb die Tramroute zwischen Schifflände und Barfüsserplatz gesperrt. Das sorgte bei vielen für Unzufriedenheit.

Auch Aktionen unabhängig vom Septemberwochenende sorgten für reichlich Diskussionsstoff. So beispielsweise die bepflanzten Brunnen auf dem Münsterplatz, dem Rümelinsplatz, am Spalenberg und am Barfüsserplatz im Frühsommer 2022. Stadtkonzept-Geschäftsführer Mathias F. Böhm sagte damals gegenüber der bz: «Natürlich kann man sich fragen, ob die Sommermonate der beste Zeitpunkt für eine Brunnenbepflanzung sind.» In Basel gebe es aber ein grosses Angebot an Trinkwasserbrunnen und somit sei das Ausweichen auf einen anderen kein grosser Umstand. Spoiler alert: Die bepflanzten Brunnen kommen 2023 nicht mehr wieder.

Neues Kleid und neuer Standort

Hinter dem Festival stehen das Stadtkonzept Basel, der Stadtbelebungsfonds, die Basler Kantonalbank und die IWB. Regierungspräsident Beat Jans äusserte sich im vergangenen Jahr zum «Flâneur»: «Es soll eine Attraktion im Leben der Stadtnutzenden werden, die uns immer wieder erlauben soll, unsere Stadt neu zu entdecken.»

Flâneur-Festival belebt 2023 die Elisabethenstrasse
Zwischen Barfi und Marktplatz war 2022 zeitweise viel los. Bild: zvg

2023 will sich das Festival in gewissen Bereichen neu erfinden. Die entsprechenden Pläne wurden am Mittwoch den Medien präsentiert. Im Fokus stehen dabei die Bedürfnisse aller Generationen. Neun Projekte stehen dieses Jahr auf dem Plan. Gewisse werden weitergeführt, weil sie sich bewährt haben. Andere kommen neu dazu. So beispielsweise die Stääge Lounge. Orte, die im Alltag eher im Stress genutzt werden, sollen zum Verweilen einladen. So wird es beispielsweise auf dem Theaterplatz oder dem Klosterberg auf den Treppen grosse, mobile Sitzmöglichkeiten geben. Zwischen Juni und Oktober soll man dort den Mittag verbringen, am Feierabend zur Ruhe kommen oder einfach kurz durchatmen.

Wohlfühl-Bedürfnis soll gestillt werden

Das Projekt Stadt Bligg legt den Fokus derweil auf die Betrachtung der Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln. An sieben verschiedenen Orten werden in der Stadt Kaleidoskope aufgestellt, jeweils zwei, um Kindern oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen die gleichen Möglichkeiten zu bieten.

Auf das Wohlfühl-Bedürfnis der Gesellschaft eingehen sollen die Stadt-Inseln. Im oberen Bereich der Freien Strasse werden in den Sommermonaten Boxen aufgestellt. Der Rahmen ist aus Holz, die Wand besteht aus Pflanzen, die sich selber versorgen. Photovoltaikzellen auf dem Dach ermöglichen das Aufladen technischer Geräte, während man auf der Sitzbank in der Box verweilt. Die Boxen sollen auch Schatten spenden und funktionieren als Testprojekt für den Kanton. Als Partner ist die MCH Group eingestiegen, der Messeplatz wird im Sommer also im Rahmen des Festivals ebenfalls belebt werden.

Ein Projekt, welches sich auf den Winter fokussiert, ist das Schattenspiel. Eine interaktive Lichtinstallation eines Basilisks auf dem Marktplatz soll ein «Erlebnis im Übergang von digital zu analog» ermöglichen. Erlebbar soll die Lichtinstallation für Gross und Klein sein.

Sprühnebel, Rheindüker-Touren und Morge Fähri kommen wieder

Altbekannt werden die sogenannten Sprühnebel-Stationen sein. Auf Wunsch des Kantons werden es dieses Jahr insgesamt sechs Stück. Zwischen Juni und September wird man sich also an verschiedenen Standorten wieder kurz abkühlen können. Ein grosser Erfolg war im vergangenen Jahr die Morge Fähri, wie Mathias F. Böhm bestätigt. Von Mai bis August wird es an 15 Donnerstagen wieder die Möglichkeit geben, den Sonnenaufgang von der Fähre aus zu geniessen. Begleitet von Backwaren und Kaffee. Gastronomisch wird das Projekt in diesem Jahr von der Confiserie Bachmann begleitet.

Flâneur-Festival belebt 2023 die Elisabethenstrasse
Die Morge Fähri war 2022 ein grosser Erfolg, weshalb sie dieses Jahr zurückkommt. Bild: zvg

Ebenfalls weitergeführt werden die Rheindüker-Touren, bei welchen Basler:innen in die Welt 20 Meter unter der Wasseroberfläche abtauchen können. Acht Touren wird es geben, die jeweils gegen Bezahlung besucht werden können. Auch die MS Flâneur Merian wird weiterhin unterwegs sein. Bis Ende Dezember 2024 finden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Clubs und Institutionen verschiedene Events auf dem Rhein statt.

Flâneur-Festival belebt 2023 die Elisabethenstrasse
Die MS Flâneur Merian wird bis Ende 2024 auf dem Rhein unterwegs sein. Bild: zvg

Festivaltage an neuem Standort

Abgeschlossen wird das Flâneur Festival auch dieses Jahr wieder mit der Adväntsbox auf dem Marktplatz. Das dreitägige Festival findet vom 7. bis 9. September an einem neuen Standort statt. Musik, Verkaufsstände, Food Corner und verschiedenste Workshop-Angebote werden dieses Jahr die Elisabethenstrasse beleben. Ein positiver Nebeneffekt des neuen Standorts ist sicher, dass nur eine Tramlinie von der Strassensperrung betroffen ist, die wiederum sehr einfach über den Aeschenplatz umgeleitet werden kann. Druck für einen Standortwechsel habe es aber nicht gegeben, wie Böhm sagt.

Man habe auch 2023 wieder einen Standort gesucht, der noch nicht auf eine Art und Weise belebt sei, wie er das eigentlich verdient hätte. «Vom Bahnhof aus ist die Elisabethenstrasse eigentlich die Eingangsachse in die Stadt.» Um den Bedürfnissen des vergangenen Jahres gerecht zu werden, wird die Öffnungszeit des Festivabereiches am Samstag verlängert. So kann man die Strasse schon ab 15 Uhr erleben und bis Mitternacht die verschiedenen Angebote geniessen. Donnerstags und Freitags beginnt das Ganze jeweils um 18 Uhr und dauert bis 23 Uhr.

Antrag beim Stadtbelebungsfonds eingegangen

«Wir freuen uns auf eine herausfordernde Zeit und eine tolle Ausgabe des Flâneur Festivals 2023», so Böhm. Die Kosten benennt er nicht, spricht aber von einer «rechten Grössenordnung», wenn man bedenke, wie viele Partner involviert seien und, wie gross das Ganze werde. Beim Stadtbelebungsfonds habe man einen Antrag auf Unterstützung eingereicht, eine Antwort stehe aber noch aus. 2022 hatte dieser das Festival mit 300’000 Franken unterstützt. Sobald der finanzielle Umfang gesprochen sei, werde er auch transparent gemacht.

Bleibt zu hoffen, dass das Flâneur-Festival 2023 bessere Karten bei Petrus hat als im vergangenen Jahr. Dann könnte es zu einem nachhaltig funktionierenden Motor für die Belebung der Stadt werden und den Blick auf Dinge und Situationen ermöglichen, die im Alltagsstress bei Basler:innen sonst keinen Platz finden.

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Kommentare

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29.05.2023 10:13

DLUE

Guten Tag
Ich suche immer wieder interessante Exkursionsziele, die ich auch gerne einer Gruppe als “private Führung” anbiete. Mit der Flaneur Rheindüker Tour bin ich auf eine solche gestossen. So toll. LEIDER, LEIDER habe ich mich zu spät angemeldet. Was lässt sich da machen? Möchte gerne die Tour machen und in einem 2ten Schritt eine Privat-Tour (20 Personen) buchen. Kann mir Flaneur, bitte, helfen diesen Wunsch zu realisieren? Gruss Doris Luescher dorisluescher@bluewin.ch

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29.05.2023 20:16

Baseljetzt

Liebe Frau Lüscher
Leider können wir Ihnen bei diesem Anliegen nicht weiterhelfen. Wenden Sie sich am besten direkt ans Flaneur. Den Kontakt finden Sie hier: https://stadtkonzeptbasel.ch/impressum/
Freundliche Grüsse
Baseljetzt Redaktion

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12.05.2023 06:10

TomGrau

war schön im 22, freue mich

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