Fussballfans marschieren nicht zum Protest in Bern auf
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Fussballfans marschieren nicht zum Protest in Bern auf

20.01.2024 17:31 - update 20.01.2024 16:44

Baseljetzt

Fussballfans aus der ganzen Schweiz sind am Samstag doch nicht für eine Protestaktion nach Bern gereist. Aus einem Statement, das verschiedene Fanszenen publizierten, geht hervor, dass man mit dem Kundgebungsaufruf ein Zeichen gegen Kollektivstrafen setzen wollte.

Kollektivstrafen bedeuten, das nach Vorkommnissen ganze Fankurven für einen Match gesperrt werden. Dagegen wehren sich die verschiedenen Fanszenen vehement. Die Hauptschuldigen sehen sie in den kantonalen Polizeidirektoren. Ganz besonders im Fokus der Fans steht aber auch der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (Mitte). Dieser hatte sich verschiedentlich pointiert geäussert und sich den Zorn der Fans zugezogen.

Der gemeinsame Aufruf der Schweizer Fanszenen und die darauffolgenden Reaktionen zeigten, dass «die von den kantonalen Polizeidirektoren vorangetriebene Eskalationsspirale eine Sackgasse ist», heisst es im Statement.

Die Spirale könne nur durch einen Schritt zurück zum bewährten Umgang mit Fussballfans wie in den vergangenen Jahren wieder verlassen werden.

Allfällige Eskalation heraufbeschworen?

In den vergangenen Tagen habe man eine auffällige Eskalation in Bundesbern heraufbeschworen und der Sicherheitsapparat sei ins Rollen gekommen. «Alles für nichts», heisst es in der Mitteilung weiter.

In der aktuellen Situation brauche es nur wenig, um grosse Unruhe zu stiften. «Mehraufwand und weniger Sicherheit – das sind die Folgen des Werks politischer Hardlinerinnen und Hardliner».

Kollektivstrafe gegen YB-Fans ausgesprochen

Vor einigen Tagen hatten verschiedene Fanclubs zum Marsch nach Bern aufgerufen, um gegen Kollektrivstrafen zu protestieren. Eine solche Kollektivstrafe beispielsweise war für Samstag vorgesehen mit der Sperrung der YB-Fankurve im Berner Wankdorfstadion. Die Massnahme wurde wegen Sachbeschädigungen durch YB-Fans in Zürich ausgesprochen.

Die Berner Kantonspolizei machte am Freitag klar, dass sie einen unbewilligten Protest unterbinden werde. Dass ansonsten hart rivalisierende Fangruppen plötzlich für einen Protest zusammen spannen würden, war im Vorfeld verschiedentlich bezweifelt worden. (sda/mal)

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