Gabi Balboa Timar erkämpft sich EM-Titel
Brendan Bühler
Die 36-jährige Gabi Balboa Timar ist Europameisterin in der Kategorie Leichtfliegengewicht. Der Titel der European Boxing Union (EBU) ist auch ein grosser Sieg für den Boxclub Basel.
«Es fühlt sich wunderbar an», sagt Gabi Balboa Timar nach dem Kampf am späten Freitag Abend. Die frischgekürte Europameisterin im Leichtfliegengewicht hat in zehn Runden ihre italienische Kontrahentin Giorgia Scolastri besiegt. Kurz nach dem Kampf gibt sich die 36-jährige Timar selbstsicher: «Gewinnen war meine einzige Option».
Der Applaus im gut gefüllten Volkshaus, wo der Titelkampf stattfand, war tosend, als das Ergebnis verkündet wurde. Timor gewann gegen Scolastri durch die Mehrheitsentscheidung – auf englisch Majority Decision. Die Vorbereitung auf den Kampf sei ideal verlaufen, sagt die Profisportlerin. Verletzungen oder andere Unannehmlichkeiten, welche in dieser intensiven Trainingszeit auftreten können, blieben aus.
Doch kurz vor dem Kampf wurde es heikel. Timor hatte eine Erkältung. «Vor zwei Tagen war es schlimm, aber ich musste Kämpfen und dachte einfach nicht mehr daran.» Überglücklich ist Trainer Angelo Gallina: «Ich kann es noch nicht fassen». Bereits vor einem Jahr kämpfte Timar um den Titel. Sie unterlag damals gegen die Französin Cassandra Crevecoeur, wurde 2022 vom Kanton Basel-Stadt aber zur Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Ein Jahr und viele Tranings später hat es geklappt.
Meilenstein für das Boxen in Basel
Der Präsident des Boxclub Basel betont: «Es hat 99 Jahre gedauert, bis so eine kleine Frau den grössten Titel bisher nach Basel geholt hat.» Es sei eine Sensation. Der Titel ist der grösste Erfolg des Clubs, der im nächsten Jahr das 100-jährige Bestehen feiert. Der Titel sei ein Meilenstein für die ganze Stadt Basel.
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Der Abend wurde begleitet von acht weiteren Kämpfen, vier davon auf professionellem Level. Der bekannte Basler DJ Johny Holiday sorgte für das kulturelle Rahmenprogramm. Doch gefeiert wurde bei den Siegern nicht. Timar: «Ich geh erstmal lange schlafen.» Gallina musste noch aufräumen, bevor er nach einer kurzen Bettruhe das italienische Team zum Flughafen fahren musste. Doch nach so einem Sieg nimmt man gerne solche Strapazen auf sich.
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