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Gemischte Gefühle nach Sieg gegen Servette: «Extreme Achterbahnfahrt»

14.04.2024 20:18 - update 15.04.2024 06:35
Florian Metzger

Florian Metzger

Der FCB gewinnt gegen Servette mit 2:1 und hat damit gegen die ersten drei Teams je einmal gewonnen. Wäre in dieser Saison mehr möglich gewesen? Fakt ist: Dank den wichtigen drei Punkten vergrössert der FCB sein Polster auf den Barrage-Platz. Entsprechend zufrieden fallen die Reaktionen aus.

Und wieder geht der Matchplan von Fabio Celestini auf. Wie schon im Spiel zuvor gegen Stade-Lausanne-Ouchy lässt Celestini mit dem gleichen Spielsystem spielen. Es wird mit einer Fünferkette verteidigt. Der wiedergenesene Dominik Schmid und Kevin Rüegg agieren als Aussenverteidiger. Die drei Innenverteidiger Nicolas Vouilloz, Finn van Breemen und Jonas Adjetey sind die gleichen wie am letzten Wochenende.

Kade und Barry – ein überzeugendes Duo

Auch gegen Servette spielt Celestini mit seinem Captain im offensiven Mittelfeld. Fabian Frei sorgt auch an diesem Sonntag für Kreativität im Angriff. Statt Romeo Beney spielt Anton Kade mit Thierno Barry im Sturm. Die Umstellung zahlt sich aus. Denn die beiden sorgen mit ihrer Unberechenbarkeit und ihrem hohen Tempo immer wieder für Gefahr.

Im Gegensatz zum Spiel gegen den Tabellenletzten setzt der FCB gegen das spielstarke Servette nur selten auf hohes Pressing. Der Fokus liegt auf der Defensive. Sobald der Ball in den eigenen Reihen ist, soll schnell umgeschaltet werden. Und die Spieler können diese Vorgaben auch umsetzen. So fahren die Basler kurz vor der Pause innerhalb weniger Minuten zwei Konter, die beide zu Toren führen. Das erste erzielt Kade auf Pass von Barry. Beim zweiten ist es genau umgekehrt.

«Die ersten 30 Minuten waren sehr gut. Komisch war, dass wir die Tore in der schwierigsten Phase der ersten Halbzeit geschossen haben. Da war Servette dominant und gefährlich. Das hatte aber auch mit unserem Willen zu tun», fasste Celestini die ersten 45 Minuten zusammen.

Ärgerliches Gegentor

Der Tabellenzweite hat eigentlich mehr vom Spiel. Wirklich gefährlich kommt Servette aber zu selten vor das Basler Tor. Auch, weil der FCB mit einer guten kämpferischen und aggressiven Leistung dagegenhalten kann. Exemplarisch für diese Einstellung ist der Sprint von Schmid über das ganze Feld kurz vor dem Schlusspfiff. Damit macht er seinen Fehlpass wieder gut. «Unsere Fans haben uns unglaublich gepusht. Auch der Lauf von Dominik war unglaublich. Dieser Wille hat uns heute ausgezeichnet», sagte Kade nach dem Spiel.

Der einzige Treffer für Servette fällt nach einem Eckball in der 58. Minute. Und wieder kassiert der FCB ein Gegentor nach einem ruhenden Ball – wie schon so oft in dieser Saison. Für den Cheftrainer ein No-Go: «Ein weiteres Gegentor nach einem Corner ist eigentlich unmöglich. Da müssen wir unbedingt unsere Dynamik in den Zweikämpfen ändern. Im Abstiegskampf kannst du nicht in jedem Spiel ein Tor nach einem Eckball kassieren».

Auch Schmid lässt das Gegentor nicht kalt: «Bis auf das Gegentor war es eine solide Mannschaftsleistung. Wir wussten vor dem Spiel, dass wir gegen Servette nicht alles verhindern können. Aber das Gegentor ist zu einfach gefallen. Das ist sehr ärgerlich.

Insgesamt erzielt der FCB an diesem Sonntag vier Tore. Zwei Tore werden aber nach Intervention des VAR annulliert. «Gegen Servette schiesst man nicht jeden Tag vier Tore», sagt Schmid. Für Kade, der ein Tor mehr erzielt hätte, spielt das keine Rolle: «Wichtiger ist, dass wir die drei Punkte geholt haben. Ich würde mich genau gleich fest freuen, auch wenn ich ein Tor mehr geschossen hätte.

Diskussion zwischen Celestini und Hitz

Trotzdem kann der FCB den Sieg über die Zeit bringen und die so wichtigen drei Punkte auf seinem Konto verbuchen. Da GC am Vortag gegen Lugano verlor, beträgt der Vorsprung auf den Barrageplatz nun neun Punkte. 18 Punkte sind noch zu vergeben.

Eine nicht alltägliche Beobachtung bei einem Sieger nach dem Schlusspfiff gibt zu reden. Torhüter Marwin Hitz und Celestini diskutieren emotional miteinander. Celestini erklärt warum: «Ich habe ihm zum Sieg gratuliert und er war mit einer Situation im Spiel nicht einverstanden, als ich ihn schneller aus dem Tor kommen sehen wollte. Ich weiss nicht mehr, um welche Situation es ging. Aber das sind Emotionen auf dem Platz. Ich möchte, dass meine Spieler so sind. Die Mannschaft muss leben. Das habe ich schon 120 Mal gesagt. Das ist Fussball! Auch ich habe viele Emotionen auf dem Platz. Das will ich auch bei meinen Spielern sehen. Wir haben miteinander geredet und jetzt wartet ein gutes Bier auf uns. Ohne Alkohol!»

In dieser Saison hat der FCB nun gegen die ersten drei Teams je einmal gewonnen (1:0 gegen YB, 3:1 gegen Lugano, 2:1 gegen Servette). Da kommt beim FCB unweigerlich die Frage auf, ob in dieser Saison nicht mehr drin gewesen wäre. «Es sind gemischte Gefühle», verrät Schmid. «Nach dem schlechten Saisonstart hätte ich den Klassenerhalt fast schon unterschrieben. Die Saison war eine extreme Achterbahnfahrt. Teilweise gab es sehr schlechte Leistungen, zwischendurch aber auch sehr gute. Ich weiss noch nicht so recht, wie ich es einschätzen soll. Ich werde sicher die richtigen Worte finden, wenn die Saison vorbei ist.»

Das letzte Spiel der Hauptrunde steht noch aus. Am Sonntag reist der FCB in die Innerschweiz. Beim FC Luzern strebt er weitere drei Punkte an. Gelingt dies und GC verliert erneut, wären es bereits 12 Punkte Vorsprung auf den Barrage-Platz und nur noch 15 Punkte zu vergeben. Dann könnten die Basler mit einer gewissen Erleichterung die Relegation Group in Angriff nehmen.

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Kommentare

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15.04.2024 16:56

Robbina15

Und das Duo Barry-Kade eifach traumhaft (vielleicht Ersatz für Amdouni-Zequiri😉)

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15.04.2024 16:52

Robbina15

Und dä Sprint vom Schmid , das nenn ich mol Yisatz 😍😍😍

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