Globale Temperatur erstmals zwei Grad über vorindustriellem Niveau
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Globale Temperatur erstmals zwei Grad über vorindustriellem Niveau

20.11.2023 13:51

Baseljetzt

Die globale Durchschnittstemperatur hat am Freitag erstmals die Zwei-Grad-Marke überschritten. Wie das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte, lag die Durchschnittstemperatur am Freitag 2,06 Grad über der von 1850-1900.

«Es handelt sich um den ersten Tag, an dem die weltweite Temperatur mehr als zwei Grad höher war», schrieb Copernicus-Klima-Expertin Samantha Burgess im Onlinedienst X (ehemals Twitter). Dieser Befund nährt die Befürchtungen, dass die internationale Gemeinschaft ihre selbst gesteckten Klimaschutzziele nicht einhalten kann.

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 war vereinbart worden, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dabei wird allerdings nicht die Erwärmung an einzelnen Tagen betrachtet, sondern die Erwärmung über mehrere Jahre hinweg. Der Weltklimarat IPCC hatte 2018 festgehalten, dass die Erderwärmung über einen 30-Jahres-Zeitraum festgestellt werden müsse.

Klimaerwärmung bei 1,2 Grad

Im Vergleich zum Zeitraum 1850 bis 1900 hat sich die Erde bereits um etwa 1,2 Grad erwärmt. Der Klimawandel führt zu einer weltweiten Zunahme und Intensivierung von Extremwetter-Ereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen.

Dieses Jahr wurden bereits eine Reihe von Hitze-Rekorden gemessen. Die Monate Juni bis Oktober waren laut Copernicus weltweit die heissesten seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Oktober lagen die Temperaturen demnach 1,7 Grad über den Oktober-Temperaturen im Zeitraum 1850 bis 1900. Das europäische Erdbeobachtungsprogramm rechnet mit «nahezu vollkommener Sicherheit» damit, dass die weltweiten Durchschnittstemperaturen im Jahr 2023 die des bisherigen Rekordjahrs 2016 übertreffen werden.

Die Beschleunigung der weltweiten Erderwärmung und ihre Folgen setzen die Verhandlungsdelegationen bei der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) unter Druck. Dort wird vom 30. November bis zum 12. Dezember über Massnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise beraten. (sda/mei)

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