Reaktionen
FCB

Grosser Frust nach Lausanne-Pleite: «Es hätte unsere Saison verändern können»

03.03.2024 01:45 - update 03.03.2024 10:39
Florian Metzger

Florian Metzger

Nach einem guten Start in die wichtige englische Woche muss sich der FCB nach dem Cup-Aus zuhause auch gegen Lausanne geschlagen geben. Die kapitale 1:2-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten hat grossen Einfluss auf die Tabelle. Entsprechend gross ist die Enttäuschung.

Wie tief der Frust bei den Spielern nach dieser Niederlage sitzt, zeigt sich nach dem die Spieler den Platz verlassen. Mit Ausnahme von Nicolas Vouilloz, der ein TV-Interview gibt, will sich keiner der Spieler den Medien stellen. An der Medienkonferenz gibt Trainer Fabio Celestini Auskunft über die Gefühlslage seiner Schützlinge: «Sie wollten unbedingt gewinnen. Es ist nicht so, dass sie sich nach dem Spiel beruhigen, sich kurz den Medien stellen und dann nach Hause gehen. Sie sind enorm traurig.»

«Es fehlt etwas»

Die Enttäuschung sei deshalb so gross, weil sich die Spieler der Bedeutung der letzten beiden Spiele bewusst gewesen seien, so Celestini weiter: «Sie wussten, dass die letzten beiden Spiele unsere Saison hätten verändern können. Einerseits hätte man den Barrage-Platz auf acht Punkte distanzieren können. Auf der anderen Seite der Tabelle wäre man bis auf drei Punkte an den sechsten Platz herangerückt. «Nicht nur das! Wir wären plötzlich auch nur noch sechs Punkte vom dritten Platz entfernt», rechnet Celestini vor. Etwas, das er vor kurzem noch für unmöglich gehalten hätte.

Deshalb könne er die grosse Enttäuschung bei den Spielern verstehen. «Sie haben in der zweiten Halbzeit alles versucht, da kann ich nichts beanstanden. Aber es hat etwas gefehlt. Das ist auch klar», erklärt Celestini. Das Problem war einmal mehr die erste Halbzeit, genauer gesagt die Startphase. Lausanne ist in den ersten Minuten die gefährlichere Mannschaft und geht dann auch früh in Führung.

Die schwierige Anfangsphase habe man schon in einigen Spielen gesehen, sagt Celestini. So richtig erklären kann er sich das Problem nicht: «Ich verstehe nicht, warum wir in der zweiten Halbzeit plötzlich besser spielen. Für mich ist das eine Mentalitätsfrage. Wir haben auch in acht Spielen gegen Lausanne, Lausanne-Ouchy und GC nur einen Punkt geholt. Das ist für mich ehrlich gesagt auch sehr schwer zu erklären. Die ganze Saison ist sehr schwer zu erklären. Was ich sagen kann, ist, dass die Jungs alles versuchen. Aber mental fehlt uns etwas, um den Schritt aus der Gefahrenzone zu machen. Das ist die Realität.»

Das wichtige erste Tor

Wie schon am Mittwoch kommt der FCB in der ersten Halbzeit nicht in Schwung – auch mit Thierno Barry und Renato Veiga in der Startformation. Am Mittwoch mussten sie die erste Halbzeit von der Bank aus verfolgen, weil sie zu spät gekommen waren. Diese Entscheidung von Celestini wurde kritisiert. Das Problem der schlechten ersten Halbzeit habe aber nichts mit einzelnen Spielern zu tun, sondern sei ein kollektives Problem, begründet Celestini noch einmal seine Entscheidung.

Besonders ärgerlich ist die Art und Weise, wie der FCB das frühe Gegentor kassiert. Nach einem Eckball wird er von der schnellen Lausanner Offensive ausgekontert. Nach der Parade von Marwin Hitz sind die FCB-Spieler zu langsam im Kopf und somit auch bei ihren Gegenspielern – allen voran Anton Kade, der mit seiner Schnelligkeit eigentlich diese Situationen verhindern sollte.

Dieses erste Tor ist wohl die Schlüsselszene des Spiels, denn mit der Führung im Rücken kann sich Lausanne in der Folge mehr auf die Defensive konzentrieren. «Heute wäre es für uns sehr wichtig gewesen, das erste Tor zu erzielen. Das hätte uns noch mehr Energie und Selbstvertrauen gegeben», so Celestini.

Eine Frage der Effizienz

Auch wenn das Gezeigte einem Kellerduell entspricht, hat der FCB eigentlich genügend hochkarätige Torchancen, um das Spiel zu drehen. Doch die Effizienz will an diesem Samstagabend nicht mitspielen. So scheitern in der ersten Halbzeit Kade, Romeo Beney und Barry an sich selbst. In der zweiten Halbzeit scheitern Barry und Djordje Jovanovic dann am überragenden Lausanner Torhüter.

Nach dem 0:2 für Lausanne trifft Dominik Schmid doch noch ins gegnerische Tor und macht die Nachspielzeit wieder spannend. «Ich glaube, Effizienz ist auch eine Frage der Energie. Wie gegen Lugano haben die Spieler in der zweiten Halbzeit alles gegeben. Und dann fällt das Tor. Das hat nichts mit Glück oder Pech zu tun», erklärt Celestini.

Mit dem Sieg gegen Yverdon hat die englische Woche eigentlich gut begonnen. Letztlich müsse man die beiden schmerzhaften Niederlagen aber akzeptieren. «Wir müssen uns jetzt gut erholen und uns auf das Spiel gegen YB vorbereiten», so Celestini. Immerhin sieht die Bilanz in den Direktduellen gegen den amtierenden Meister in dieser Saison besser aus als gegen die letzten drei Klubs. Auch wenn der FCB seit fast acht Jahren (22. Mai 2016) nicht mehr auf dem Berner Kunstrasen gewinnen konnte.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

03.03.2024 16:28

cola

Für mich klar,sie können es einfach nicht.es fehlt an vielen dingen.es ist wie es es ist.besser wirds in nächster zeit wohl kaum

2 0
03.03.2024 13:38

Ciachem

Jetzt können die sog. Experten im “FCB Total” ja wieder alles schönreden. Vom Fußball Geschäft haben ja die wenigsten eine Ahnung. Die würden besser beim Fahnenschwingen bleiben.

1 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.