
Grosser Rat stimmt für Familien-Ergänzungsleistungen
Baseljetzt
Der Basler Grosse Rat hat am Mittwoch in der Zweitbehandlung an der Einführung von Familien-Ergänzungsleistungen zur Bekämpfung von Armut festgehalten. Die Regierung zeigte sich wiederum skeptisch.
Im Gegensatz zu rein finanziell begründeten Ergänzungsleistungen baue das bestehende System der Sozialhilfe auf individualisierte Hilfeleistungen auf, bei der die Integration in die Arbeitswelt eine grosse Rolle spiele, sagte Wirtschafts- und Sozialdirektor Kaspar Sutter (SP). Ganz wollte er sich der Forderung aber nicht verschliessen; so plädierte er für eine Überweisung in Form eines weniger verbindlichen Anzugs.
Motionär Oliver Bolliger vom Grün-Alternativen Bündnis befürchtete, dass sich die Regierung damit an den Grundforderungen vorbeistehlen werde und beharrte auf der verbindlichen Form der Motion. Das bestehende Angebot reiche nicht aus, um Familien und Alleinerziehende vor Armut zu schützen und von der Sozialhilfe abzulösen. Bei Familienarmut solle deshalb ein System greifen, das sich formal nach den Ergänzungsleistungen zu IV und AHV ausrichte.
Mit 57 zu 33 Stimmen an die Regierung überwiesen
Die Kantone Genf, Tessin, Solothurn und Waadt hätten vielversprechende Erfahrungen mit Familien-Ergänzungsleistungen gesammelt, erklärte Bolliger.
FDP, LDP und SVP sprachen sich grundsätzlich gegen die Forderungen des Vorstosses aus. Die Mehrheit des Rats stellte sich aber hinter die Idee und überwies mit 57 zu 33 Stimmen die Motion als verbindlichen Auftrag an die Regierung. Diese muss nun bis in zwei Jahren einen entsprechenden Gesetzesentwurf ausarbeiten. (sda/shs)
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Thomy
👍
mil1977
Und endlich runter mit den Steuern bei arbeitenden Bürgern.