
Grosser Rat und Landrat diskutieren Bau von Tiefbahnhof Basel SBB
David Frische
Der Bund soll den Bau eines Tiefbahnhofs in Basel in seine Botschaft 2026 aufnehmen. Das fordert eine Resolution, die am Donnerstag in den beiden Kantonsparlamenten eingereicht wurde.
Für die Unterzeichner:innen der Resolution ist klar: Basel braucht einen Tiefbahnhof, und zwar bald. Für die Grenzregion Basel sei es entscheidend, dass der Bahnhof SBB fit für die Zukunft gemacht werde. Die Resolution ist breit abgestützt: In Basel-Stadt wird sie von den Präsidien der meisten Fraktionen getragen. In Baselland unterzeichneten sie alle Fraktionspräsidien.
Die Resolution fordert vom Bund, dass dieser den Bau eines Tiefbahnhofs Basel SBB in die Botschaft 2026 aufnimmt und rund drei Milliarden Franken dafür budgetiert. Diese Botschaft dient als Grundlage für den kommenden Ausbauschritt der Bahninfrastruktur in der Schweiz.
Bahnhof SBB habe sein Limit erreicht
«In der Agglomeration Basel leben und arbeitet bereits heute knapp eine Million Menschen. Prognosen gehen von weiteren 138’000 Einwohnenden bis 2040 aus», heisst es im Resolutionstext. Die Agglomeration Basel sei für die Schweizer Wirtschaft und die Landesversorgung essenziell.
Doch die Kapazitäten des Bahnhofs Basel SBB seien erschöpft. Es herrschten Engpässe. Diese könnten nur behoben werden, wenn der Regionalverkehr vom übrigen Schienenverkehr abgetrennt werde, argumentieren die Unterzeichnenden der Resolution. «Als einzige grosse Agglomeration der Schweiz verfügt Basel über keine separaten Gleise für die S-Bahn im stark belasteten Zentrum. Als Folge davon behindern sich der Regionalverkehr und der Güter- sowie Personenfernverkehr gegenseitig stark.» Mit einem Tiefbahnhof werde der Schienenverkehr entflechtet. Nur so könne man den Bahnknoten Basel weiterentwickeln.
Erster Schritt hin zum Herzstück
Der Tiefbahnhof sei die erste wichtige Etappe des langfristigen Ausbaus des Bahnknotens Basel mit der unterirdischen Bahnverbindung Herzstück, heisst es in der Resolution. Der langfristige Plan für den Bahnknoten Basel: Das Herzstück soll den S-Bahn- und Regionalexpress-Zügen zur Verfügung stehen und so oberirdisch mehr Kapazitäten für den Fern- und Güterverkehr schaffen.
In der Resolution wird zudem die Situation auf der Zulaufstrecke ins Fricktal bemängelt. Angebotsverbesserungen seien hier kaum mehr möglich. Auch hier sei ein Tiefbahnhof die Lösung. Der Ausbau des Fricktals für einen leistungsfähigen Personen- und Güterverkehr solle deshalb ebenfalls Teil der Botschaft 2026 sein, fordern die Unterzeichner:innen des Papiers.
Wie es jetzt weitergeht
Die Räte der beiden Basel werden nun über die Resolution beraten.
Die Chancen für einen Tiefbahnhof Basel SBB stehen nicht schlecht. Die Regierungen der beiden Basel forderten ihrerseits bereits vor gut einem Jahr zusammen mit der Handelskammer beider Basel und Vertreter:innen sämtlicher Bundeshausfraktionen vom Bund, dass er den Tiefbahnhof in seine Botschaft 2026 aufnimmt. Im Fricktal solle zudem der Viertelstundentakt eingeführt werden und das Herzstück anschliessend «schnellstmöglich folgen».
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